Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der Universität München, München
Abstract
Zusammenfassung. Fragestellung: Obwohl die morphologische Bewusstheit (MB) eine wichtige Rolle beim Schriftspracherwerb spielt, ist sie im deutschsprachigen Raum wenig untersucht und es gibt keine publizierten Testverfahren dafür. Diese Studie untersucht den Zusammenhang der MB mit verschiedenen Maßen der Lesefähigkeit, mit der Rechtschreibfähigkeit und der phonologischen Bewusstheit (PB) bei deutschsprachigen Kindern. Methodik: Um die MB zu erheben, wurde ein MB-Screening entwickelt. 172 Zweitklässler wurden hinsichtlich Lesegeschwindigkeit, Leseflüssigkeit, lautierendem Lesen von Pseudowörtern und Rechtschreibleistungen sowie ihrer MB und PB getestet. Ergebnisse: Die MB korrelierte auch im Deutschen mit den erhobenen Maßen der Lesefähigkeit sowie mit der Rechtschreibfähigkeit und der PB. Die MB konnte sowohl zusätzlich zur PB als auch alleine einen signifikanten Beitrag an Varianz der Lesegeschwindigkeit, Leseflüssigkeit und Rechtschreibleistung aufklären. Beim lautierenden Lesen von Pseudowörtern war die zusätzliche Varianzaufklärung durch die MB hingegen nicht signifikant. Außerdem war die Varianzaufklärung sowohl einer Lesestörung als auch einer Rechtschreibstörung durch die MB alleine signifikant. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse bestätigen die wichtige Rolle der MB im Schriftspracherwerb auch im Deutschen. Besonders für die Förderung nicht nur der Rechtschreibung, sondern bspw. auch der schwer zu fördernden Lesegeschwindigkeit, ist die MB ein vielversprechender Ansatz.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
8 articles.
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