Affiliation:
1. IFT Institut für Therapieforschung, München
Abstract
Fragestellung: Darstellung von Behandlungs- und Patientenmerkmalen ambulanter und stationärer Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe in Deutschland für das Jahr 2009. Methodik: Die Auswertung basiert auf aggregierten Daten von N = 936 (779 ambulanten und 157 stationären) Einrichtungen, die sich im Berichtsjahr 2009 an der DSHS beteiligt und 316.075 Betreuungen in ambulanten und 38.618 Behandlungen in stationären Einrichtungen dokumentiert haben. Voraussetzung für die Teilnahme der Einrichtungen an der DSHS ist eine Dokumentation der Arbeit entsprechend der Vorgaben des KDS (Deutscher Kerndatensatz). Auf der Grundlage des am IFT geführten Registers der Facheinrichtungen der Suchtkrankenhilfe in Deutschland kann für den ambulanten Bereich eine Erreichungsquote von 69 bis 74 % angenommen werden, für den stationären Bereich von 43 bis 48 %. Ergebnisse: Wie bereits in den Vorjahren stellen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich Patienten mit Störungen aufgrund des Konsums von Alkohol (ambulant 56 %, stationär 75 % der Betreuungen), Opioiden (ambulant 18 %, stationär 9 % ) und Cannabis (ambulant 14 %, stationär 5 %) die drei größten Hauptdiagnosegruppen. Männer weisen dabei hinsichtlich der Zahl der Betreuungen und Behandlungen wesentlich höhere Anteile bei (fast) allen Hauptdiagnosen auf. Die durchschnittlichen Behandlungsdauern sind für alle Hauptdiagnosegruppen im ambulanten Bereich länger (m = 168 [Pathologisches Glücksspiel, PG] – 336 [Alkohol, Opioide] Tage mittlere Behandlungsdauer) als im stationären Bereich (m = 78 [PG] – 112 [Stimulantien] Tage). Der Anteil planmäßiger Beender ist vor allem bei Patienten mit primär Alkohol-bezogenen Störungen oder pathologischem Glücksspiel in stationären Einrichtungen deutlich höher als in der ambulanten Versorgung. Bei Opioid-, Cannabis- und Stimulantienkonsumenten gibt es keine vergleichbar gravierenden Unterschiede. Sowohl in den ambulanten als auch in den stationären Einrichtungen kamen über 80 % (ambulant) bzw. 92 % (stationär) der Personen mit einem planmäßigen Betreuungs-/Behandlungsende auch zu einem positiven Gesamtergebnis der durchgeführten Intervention.
Subject
Psychiatry and Mental health,Public Health, Environmental and Occupational Health,Medicine (miscellaneous)
Reference13 articles.
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Cited by
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