Affiliation:
1. Deutsche Rentenversicherung Bund, Geschäftsbereich
Sozialmedizin und Rehabilitation, Berlin
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Für das deutsche Rehabilitationssystem existieren
nur wenige repräsentative Erkenntnisse zur beruflichen
Wiedereingliederung nach einer medizinischen Rehabilitation. Für
Personen, die aufgrund einer Atemwegserkrankung eine Rehabilitation in
Trägerschaft der Deutschen Rentenversicherung (DRV) absolvierten, soll
deshalb ermittelt werden, (a) welche sozialmedizinischen Risiken im Vorfeld der
Rehabilitation bestehen, (b) wie gut die berufliche Teilhabe im Anschluss
gelingt und (c) welche Informationen mit der beruflichen Teilhabe assoziiert
sind.
Methodik Die Fragen wurden anhand der Reha-Statistik-Datenbasis der DRV
beantwortet. Eingeschlossen wurden Rehabilitanden, die in 2016 eine medizinische
Rehabilitation mit einer 1. Entlassdiagnose aus dem Kapitel J der ICD-10
abgeschlossen hatten. Die Analysen wurden für die Gesamtgruppe sowie
differenziert nach den beiden Haupterkrankungen Asthma bronchiale und COPD
durchgeführt. Berufliche Teilhabe wurde sowohl über eine
monatliche Zustandsvariable bis 24 Monate nach der Rehabilitation als auch als
Quote aller Personen, die nach 12 respektive 24 Monaten im Erhebungsmonat und
den 3 vorhergehenden Monaten sozialversicherungspflichtig beschäftigt
waren, operationalisiert. Für die Analyse der Einflussfaktoren auf
stabile berufliche Teilhabe wurden multiple logistische Regressionsmodelle mit
schrittweisem Einschluss, getrennt für die Quoten nach 12 und 24
Monaten, kalkuliert.
Ergebnisse Insgesamt flossen 19 287 Datensätze in die
Analyse ein (Asthma bronchiale: n=9108, 47%; COPD:
n=6215, 32%). Pneumologische Patienten waren durchschnittlich 53
Jahre alt, beide Geschlechter waren gleich verteilt. 14% wiesen keine
Fehlzeiten, 11% 6 Monate und mehr im Jahr vor der Reha auf. Bei 39 bzw.
38% wurde eine psychische bzw. kardiologische Komorbidität
dokumentiert. Insgesamt wiesen Patienten mit einer COPD größere
sozialmedizinische Risiken vor der Reha auf als Asthma-Patienten.
Dementsprechend verblieben COPD-Patienten nur etwa zur Hälfte in aktiver
Beschäftigung, während dies etwa 80% der
Asthma-Patienten gelang. Die stärksten Einflussfaktoren auf stabile
berufliche Teilhabe waren die Fehlzeiten sowie das Entgelt vor
Rehabilitation.
Schlussfolgerung Etwa 2 Drittel aller Personen mit Atemwegserkrankungen
sind nach einer medizinischen Rehabilitation in Deutschland wieder stabil in
Arbeit, wobei große Unterschiede zwischen Asthma bronchiale und COPD
bestehen. Insbesondere die Fehlzeiten sowie das Entgelt vor Reha determinieren
dies. Die Analyse stellt erstmals repräsentative Daten zur beruflichen
Wiedereingliederung nach medizinischer Rehabilitation aufgrund einer
Atemwegserkrankung vor.
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