Pneumologische Rehabilitation im Antragsheilverfahren bei Long COVID

Author:

Rutsch Mercedes1,Schüller Per Otto2,Buhr-Schinner Heike3,Gross Thomas4,Deck Ruth1

Affiliation:

1. Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland

2. MEDIAN Klinik Flechtingen, Flechtingen, Deutschland

3. Ostseeklinik Schönberg-Holm, Schönberg-Holm, Deutschland

4. Reha Zentrum Schömberg Klinik Schwarzwald, Schömberg, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Bei einem Teil von COVID-19-Betroffenen bleiben Symptome und gesundheitliche Beeinträchtigungen über einen längeren Zeitraum bestehen (Long COVID). Längerfristige Krankheitsfolgen können zu erheblichen und dauerhaften Teilhabeeinschränkungen führen. In diesen Fällen können die Betroffenen eine medizinische Rehabilitation in Anspruch nehmen. Aufgrund der Neuartigkeit der COVID-19-Erkrankung ist über den Reha- und Therapiebedarf sowie den gesundheitlichen Nutzen einer spezifischen Rehabilitationsmaßnahme für die Betroffenen wenig bekannt. Methodik Es wurde eine multizentrische, längsschnittliche Beobachtungsstudie durchgeführt. Eingeschlossen wurden COVID-19-Rehabilitand*innen in der pneumologischen Rehabilitation im Alter von 18–65 Jahren. Eine nach Alter gematchte Vergleichsgruppe (VG) bestand aus Rehabilitand*innen der Indikationen Asthma bronchiale und COPD. Die schriftliche Befragung fand am Anfang und Ende der Rehabilitation sowie 6 und 12 Monate nach der Rehabilitation statt. Zielkriterien waren u.a. Parameter der subjektiven Gesundheit, berufsbezogene Outcomes, Rehabilitationsinhalte und Nachsorgeleistungen. Ergebnisse Die Stichprobe umfasste N=305 Teilnehmende, davon waren 172 Personen von Long COVID (LC) betroffen und 133 Personen waren der VG zuzuordnen. In der Gesamtstichprobe war ein Drittel der Teilnehmenden männlich und das Durchschnittsalter lag bei 53 Jahren. Die Rehabilitand*innen begannen die Rehabilitation mit hohen gesundheitlichen Ausgangsbelastungen, wobei die LC-Gruppe in nahezu allen erfassten Outcomes teilweise statistisch signifikant höhere Beeinträchtigungen aufwies. Zu Beginn der Rehabilitation war ein Drittel der Befragten krankgeschrieben, LC häufiger als die VG. Zwölf Monate nach der Rehabilitation zeigten sich für beide Gruppen signifikante gesundheitliche Effekte, wobei die LC-Gruppe in den meisten Outcomes die stärkeren Verbesserungen aufwies (Interaktionseffekt p<0,01). Trotz dieser Erfolge wies die LC-Gruppe auch 12 Monate nach der Rehabilitationsmaßnahme starke COVID-Symptome auf. Ein Jahr nach der Rehabilitation kehrten 89% in das Erwerbsleben zurück. Schlussfolgerungen Die meisten Rehabilitand*innen profitieren gesundheitlich und beruflich in starkem Ausmaß von der pneumologischen medizinischen Rehabilitation. Die Inhalte der pneumologischen Rehabilitation scheinen ansatzweise auch für LC-Patient*innen geeignet zu sein, allerdings zeigt sich eine indikationsspezifische Therapienutzung zwischen VG und LC-Patient*innen. Daraus resultiert, dass LC-Rehabilitand*innen mehr und andere Therapieverfahren zu benötigen scheinen.

Funder

Deutsche Rentenversicherung

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Pulmonary and Respiratory Medicine

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