Berufliche Teilhabe nach einer medizinischen Rehabilitation aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen – Repräsentative Analysen auf Basis der Routinedaten der Deutschen Rentenversicherung

Author:

Streibelt Marco1,Zollmann Pia1,Völler Heinz2,Falk Johannes3,Salzwedel Annett2

Affiliation:

1. Dezernat Reha-Wissenschaften, Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin

2. Professur für Rehabilitationsmedizin, Universität Potsdam, Potsdam

3. Dezernat Reha-Qualitätssicherung, Epidemiologie und Statistik, Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen einen großen Anteil der Krankheitslast der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland dar. Ihre Bedeutung in der Rehabilitation ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das aus der Sicht der Rentenversicherung relevante Ziel der beruflichen Teilhabe im Anschluss an die Rehabilitation aufgrund kardiovaskulärer Krankheiten wurde in einzelnen Studien untersucht. Allerdings fehlen für den deutschen Raum repräsentative Erkenntnisse zu den Erwerbsverläufen und ihren Einflussfaktoren. Methodik Die Reha-Statistik-Datenbasis der Deutschen Rentenversicherung (DRV) wurde verwendet. Eingeschlossen wurden Rehabilitand*innen mit medizinischer Rehabilitation aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung in 2017. Die Analysen wurden für die Gesamtgruppe sowie differenziert nach relevanten Diagnosegruppen durchgeführt. Die berufliche Teilhabe wurde über eine monatliche Zustandsvariable bis 24 Monate nach der Rehabilitation und als Quote aller Personen, die nach 12 respektive 24 Monaten im Erhebungsmonat und den 3 vorhergehenden Monaten sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, operationalisiert. Für die Analyse der Einflussfaktoren wurden multiple logistische Regressionsmodelle kalkuliert. ErgebnisseDie Gesamtstichprobe umfasst 59.667 Rehabilitand*innen. Das Durchschnittsalter liegt in allen Gruppen zwischen 53 und 56 Jahren. Männer sind überproportional vertreten. 70% der Leistungen wurden als Anschlussrehabilitationen und 88% im stationären Setting erbracht. Die Quoten stabiler Beschäftigung liegen in der Gesamtgruppe bei 66% nach einem bzw. 63% nach zwei Jahren (Erkrankungsgruppen: 49% bis 71%). Die stärksten Einflussfaktoren waren die Höhe des Entgeltes sowie die Anzahl der Fehltage vor der Rehabilitation, eine Rehabilitation aus einer aktiven Beschäftigung heraus sowie das Alter. Schlussfolgerung Für die betrachteten Erkrankungsgruppen liegen erstmals repräsentative Daten zur beruflichen Teilhabe im Anschluss an eine Rehabilitation in Trägerschaft der DRV vor. Die Analysen unterstreichen die Notwendigkeit einer alltagsnahen Schwerpunktsetzung der beruflichen Perspektive bereits in der medizinischen Rehabilitation bzw. direkt im Anschluss.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Rehabilitation

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