Die Reduktion aromatischer Nitroverbindungen an der Quecksilbertropfkathode. III Die Bildung und elektrochemische Auswirkung von Acinitrogruppen im s‐Trinitrobenzol

Abstract

AbstractDie ungewöhnlichen Veränderungen in den Stromspannungskurven des s‐Trinitrobenzols im Zuge der pH‐Steigerung im alkalischen Gebiet werden auf die fortschreitende Umbildung der Molekel unter Anlagerung von OH‐Ionen zu folgenden Verbindungen zurückgeführt:magnified imageDie in den Verbindungen A, B und C vorliegenden Acinitrogruppen entziehen sich weitgehend der polarographischen Reduktion (daher Absinken des Diffusionsgrenzstromes). Ferner wird bei Vorliegen zweier Acinitrogruppen (B) die Ladungsdichte in der restlichen Nitrogruppe so weit erhöht, daß diese erst bei wesentlich negativerem Potential (> ‐1 V, ges. KE) reduziert wird. Da sich die Kurven gerade im alkalischen Gebiet als stark beeinflußbar durch oberflächenaktive Stoffe erweisen, muß die Aufnahme der Polarogramme möglichst ohne Zusatz von Maximadämpfern erfolgen. Aus den Höhen der jeweiligen Teilstufen, die entsprechend zugeordnet, die Gehalte an A, B und C und unverändertem Trinitrobenzol (T) errechnen lassen, wirdpH‐abhängig die Zusammensetzung der alkalischen Lösungen ermittelt. Die Bildungskonstanten ergeben sich nach vorläufigen Messungen zu KA = 347, KB = 18, 2 und KC = 2, 5.Gleichlaufende spektralphotometrische Messungen erweisen den Zusammenhang zwischen den Farbänderungen und den aus den elektrochemischen Kurven abgeleiteten Lösungszusammensetzungen.