Die Reduktion aromatischer Nitroverbindungen an der Quecksilbertropfkathode. II. Untersuchungen an Dinitroverbindungen

Abstract

AbstractUntersuchungen des Reduktionsverhaltens der drei isomeren Dinitrobenzole in einem pH‐Bereich zwischen 2 und 12 ergaben sehr unterschiedliche polarographische Stromspannungskurven. Die auffallenden Besonderheiten bei p‐Dinitrobenzol wurden auf einen merichinoiden Zwischenzustand zurückgeführt. Die mehrstufigen Kurven sind durch das Parallellaufen zweier miteinander konkurrierender Prozesse verursacht. Die Beständigkeit der merichinoiden Ionen ist in der Inhibierung der Folgereaktionen über einen weiten Potential‐bereich begründet.Der Einfluß von Substituenten wurde an einer Reihe von 1‐substituierten 2, 4‐Dinitroverbindungen aus dem Kurvenverlauf und den Halbstufenpotentialen bestimmt. Der Richtungssinn und die Größe der Potential‐änderung ermöglichte einen weiteren Einblick in die Substituentenwirkung auf die Reduktion der Nitrogruppe bei mehrfacher Substitution am Benzolkern.Durch Zusätze oberflächenaktiver Stoffe (z. B. Methylcellulose und Campher) werden die Stromspannungskurven in charakteristischer Weise verändert. Es zeigt sich dabei, daß die Reduktion der Nitrogruppen in 2‐ und in 4‐Stellung verschieden beeinflußt wird.