Affiliation:
1. Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn,
2. Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Intervention, Universität Landau,
3. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Giessen,
Abstract
Zusammenfassung: Fragestellung: Die Studie ging der Frage nach, inwiefern bestimmte Aspekte des Behandlungserlebens bei der stationären Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen einen signifikanten Zusammenhang mit dem erzielten Behandlungserfolg aufweisen. Methodik: Analysiert wurden die Daten von 95 PatientInnen, die sich zwischen 2002 und 2006 in der Abteilung für Klinische Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen des NLKH Tiefenbrunn in stationärer Behandlung befanden. Zur Überprüfung der Zusammenhänge wurden multiple Regressionsanalysen gerechnet, wobei als abhängige Variable im einen Fall die retrospektive Erfolgeinschätzung der Patienten anhand der Fragebögen zur Beurteilung der Behandlung (FBB) betrachtet wurde, im anderen Fall die Differenz im General-Severity-Index (GSI) der Symptomcheckliste 90-R (SCL-90-R) zwischen Aufnahme- und Entlasszeitpunkt. Das Behandlungserleben der Patienten wurde mit dem Stationserfahrungsbogen (SEB) von Sammet und Schauenburg (1999) erfasst. Ergebnisse: Die direkte Erfolgsmessung (FBB-P-Skala Erfolg der Behandlung) korrelierte hoch signifikant mit den SEB-Skalen Selbstwirksamkeitserwartung, Einzeltherapeutische Beziehung, Klima zwischen den Mitpatienten, Gruppenkohäsion, Beziehung zum therapeutischen Team, Intensität der Behandlung und mit der Differenz in der Einschätzung der einzeltherapeutischen Beziehung zwischen Patient und Therapeut. Die indirekte Erfolgsmessung korrelierte ebenfalls hoch signifikant mit dem Klima zwischen den Mitpatienten und der wahrgenommenen Selbstwirksamkeitserwartung. Auch der Zusammenhang mit der Beziehung zum therapeutischen Team wurde auf dem 5%-Niveau signifikant. In den anschließend durchgeführten Regressionsanalysen erklärten die SEB-Skalen 51% der Varianz der retrospektiven Erfolgseinschätzung (FBB). Die Unterskalen Beziehung zum therapeutischen Team (β = 0.47, t (df) = 4.15(84), p < .01) und Selbstwirksamkeitserwartung (β = 0.32, t (df) = 3.30(84), p < .01) erwiesen sich als signifikante Prädiktoren für den Behandlungserfolg. Bei Verwendung der Differenz der GSI-Werte der SCL-90-R als abhängige Variable konnten die SEB-Skalen 23% der Varianz des Behandlungserfolgs erklären, wobei die Unterskala Klima zwischen den Mitpatienten als einzige für sich genommen Signifikanz erreichte (β = 0.35, t (df) = 2.63(84), p < .01). Schlussfolgerungen: Es konnte für die untersuchte Stichprobe gezeigt werden, dass der Behandlungserfolg bei der stationären Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen signifikant mit bestimmten Aspekten des Behandlungserlebens korreliert. Dabei scheint die durch den Vergleich von Aufnahme- und Entlassungswerten bestimmte Symptomreduktion vor allem mit dem Klima zwischen den Mitpatienten zusammenzuhängen, wohingegen der von den Patienten direkt eingeschätzte Behandlungserfolg stärker mit der Beziehung zum therapeutischen Team und der Selbstwirksamkeitserwartung korreliert. Fragen der Kausalität können allerdings aufgrund des korrelativen Designs nicht endgültig geklärt werden.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
15 articles.
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