Affiliation:
1. Abteilung Reha-Strategie, Deutsche Rentenversicherung
Braunschweig-Hannover, Laatzen
2. Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, Rehazentrum
Oberharz, Clausthal-Zellerfeld
3. Institut für Psychologie, Universität
Hildesheim
Abstract
Zusammenfassung
Ziel Reha-Erfolg zeigt sich unmittelbar in individueller Symptomreduktion
und mittelbar in sozialmedizinischem Nutzen. Die Befunde zur
Maßnahmenverlängerung zwecks Steigerung von Reha-Erfolg sind
kontrovers. Behandlungsdauer scheint kein ausreichender Prädiktor
für Reha-Erfolg zu sein. Lange Arbeitsunfähigkeitszeiten
können zur Chronifizierung psychischer Erkrankungen beitragen. Diese
Studie untersuchte den Zusammenhang der Arbeitsunfähigkeitsdauer (AU)
vor einer psychosomatischen Rehabilitation (weniger vs. größer 3
Monate) bei unterschiedlicher Depressionsschwere zu Reha-Beginn (unterhalb vs.
oberhalb klinischer Relevanz) mit (un)mittelbarem Reha-Erfolg. Es wurden 1612
Rehabilitanden im Alter von 18–64 Jahren, davon 49% Frauen
untersucht, die 2016 eine psychosomatische Rehabilitation im Rehazentrum
Oberharz absolvierten.
Methode Individuelle Symptomreduktion wurde durch den Reliable Change
Index (guter Schätzer der wahren Veränderung) aus den
prä/post Testwerten des BDI-II abgebildet. AU vor Reha sowie
Versicherungs-/Beitragszeiten ein bis vier Jahre nach Reha wurden den
Konten der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover entnommen.
Multiple hierarchische Regression, 2-faktorielle ANCOVA mit Messwiederholung,
geplante Kontraste wurden gerechnet und Alter, Geschlecht und Reha-Dauer
statistisch kontrolliert.
Ergebnisse Die multiple hierarchische Regression ergab für die
Gruppe mit kurzer AU vor Reha 4% bzw. mit hoher Erkrankungsschwere bei
Reha-Beginn 9% inkrementelle Varianzaufklärung in
Symptomreduktion bei mittlerer bzw. großer Effektstärke
(f2=0,22 und 0,73). Die messwiederholten 2-faktoriellen
ANCOVAs ergaben bei kleiner Effektstärke
(ηp
2=0,03 und 0,02) in jedem der vier
Jahre nach Reha mehr Beitrags- und Versicherungszeiten von Versicherten mit
kurzer AU vor Reha. Rehabilitanden mit geringer Depressionsschwere bei
Reha-Beginn zeigten im selben Zeitraum mehr Versicherungs- aber nicht mehr
Beitragszeiten (ηp
2=0,01).
Fazit Die AU-Dauer vor einer Reha erscheint als ein wichtiger Parameter
für (un)mittelbaren Reha-Erfolg. Zukünftige Studien sollten die
Auswirkung frühzeitiger Aufnahme innerhalb der ersten Monate der AU in
psychosomatische Reha-Maßnahmen weiter differenzieren und
evaluieren.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology
Cited by
1 articles.
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