Implementierung eines Roboterprogramms in der Viszeralchirurgie – Erfahrungen eines deutschen Zentrums

Author:

Brunner Maximilian1,Matzel Klaus1,Aladashvili Archil2,Krautz Christian1,Grützmann Robert1,Croner Roland3

Affiliation:

1. Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland

2. Klinik für Chirurgie, Ivane Javakhishvili Tbilisi State University, Tbilisi, Georgien

3. Klinik für Allgemein-, Viszeral, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Roboterassistierte Operationen nehmen in der Viszeralchirurgie eine zunehmende Bedeutung ein. Wir beschreiben die Implementierung eines Roboterprogramms an einem deutschen Zentrum für Viszeralchirurgie mit dem Fokus auf Machbarkeit, Sicherheit, Patientenauswahl, Lernkurve, finanzielle Aspekte und eigene Erfahrungen aus den ersten 5 Jahren Roboterchirurgie. Patienten und Methoden Daten über Patientendemografien, intra- und postoperative Parameter, onkologische Ergebnisse und Kosten aller roboterassistierten viszeralchirurgischen Operationen, die von August 2012 bis Dezember 2016 an unserer Klinik durchgeführt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Mögliche Faktoren für eine präoperative Patientenselektion, welche die intra- oder postoperativen Ergebnisse beeinflussen könnten, wurden ausgewertet. Ergebnisse Im genannten Zeitraum wurden insgesamt 81 roboterassistierte Operationen durchgeführt (vor allem kolorektale Resektionen [n = 35], ventrale Netzrektopexien [n = 23] und Leberresektionen [n = 18]). Die Konversionsrate lag bei 7%. Bei allen onkologischen Patienten konnte eine R0-Resektion erreicht werden. Die postoperative Verweildauer betrug 8,8 Tage, die Morbidität 24% mit einem Anteil von Majorkomplikationen (Clavien-Dindo > II) von 7% sowie die Mortalität 0%. Ein BMI von über 33,5 kg/m2 war mit einer signifikant höheren Morbidität (p = 0,024) und Majorkomplikationsrate (p = 0,046) sowie einer längeren Hospitalisierung (p = 0,009) assoziiert. Patienten mit einem Alter von über 65 Jahren wiesen eine signifikant höhere Morbidität (p = 0,025) auf. Mit zunehmender Anzahl an Operationen sank die Operationszeit (p = 0,001). Die durchschnittlichen Kosten einer roboterassistierten Operation einschließlich des Krankenhausaufenthalts betrugen 15 221 €. Die Kosten bei roboterasisstierten Sigmaresektionen bzw. Leberresektionen waren im Vergleich zum offenen Vorgehen um 106,8 bzw. 62,8% und im Vergleich zum laparoskopischen Vorgehen um 93,5 bzw. 66,5% höher. Schlussfolgerung Die Durchführung roboterassistierter kolorektaler Resektionen, ventraler Netzrektopexien und Leberresektionen ist sicher machbar. Eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen und sicheren Durchführung von roboterassistierten Operationen stellt insbesondere während der Implementierungsphase eine sorgfältige Patientenauswahl dar. Zudem müssen die unvermeidliche Lernkurve, die notwendige Spezialisierung des gesamten Teams sowie die im Vergleich zur offenen und laparoskopischen Chirurgie höheren Kosten beachtet werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Surgery

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