Affiliation:
1. Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland
2. Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft, Hochschule
Furtwangen University, Furtwangen, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Studien in diversen anderen Ländern haben gezeigt, dass
es Stadt-Land-Unterschiede bei der Kaiserschnittrate gibt. Dabei zeigte der
städtische Raum mehrheitlich höhere Kaiserschnittraten. Deshalb
sollten die Kaiserschnittraten nun auch in Deutschland zwischen
Krankenhäusern im städtischen und ländlichen Raum
verglichen werden. Darüber hinaus sollten weitere Faktoren identifiziert
werden, welche die Kaiserschnittrate beeinflussen.
Methodik Zur Untersuchung des vorliegenden Forschungsgegenstandes wurde
eine Sekundärdatenanalyse der Kaiserschnittraten in deutschen
Krankenhäusern mit Geburtsstationen durchgeführt. Betrachtet
wurden dabei die Jahre 2015–2017. Die Kaiserschnittraten wurden den
Qualitätsberichten der Krankenhäuser entnommen. Mithilfe des
Statistikprogramms SPSS wurden Mittelwertvergleiche und multiple lineare
Regressionen zur Erklärung der Kaiserschnittraten in den
Krankenhäusern durchgeführt.
Ergebnisse Die Mittelwertanalyse ergab keine signifikanten Unterschiede bei
der Kaiserschnittrate zwischen städtischen und ländlichen
Krankenhäusern (2015: Stadt=31,87% und
Land=31,6%, 2016: Stadt=31,09% und
Land=31,04%, 2017: Stadt=31,26% und
Land=31,03%). Die multiple lineare Regression hat ergeben, dass
die Variablen „Bettenzahl“ (2015: b=0,005, 2016:
b=0,007, 2017: b=0,006), „Lehrtätigkeit“
(2015: b=− 1,42, 2016:
b=− 1,351, 2017: b=− 1,823),
„Anzahl der Frauenärzte je 100 000 Einwohner“
(2015: b=0,198, 2016: b=0,241, 2017: b=0,254) sowie der
„Anteil der Bevölkerung mit Fach-/Hochschulabschluss
in%“ (2015: b=− 0,45, 2016:
b=− 0,507, 2017: b=− 0,392) in
allen Untersuchungsjahren signifikante Prädiktoren für die
Kaiserschnittrate sind.
Schlussfolgerung Die Studie konnte Krankenhausmerkmale sowie
bevölkerungs- bzw. versorgungsspezifische Merkmale als
Prädiktoren der Kaiserschnittraten identifizieren. Besonders relevant
war das durchschnittliche Bildungsniveau des Landkreises, in dem sich das
Krankenhaus befand. Kaiserschnittraten scheinen also weniger durch die
Bevölkerungsdichte als vielmehr durch das regionale Bildungsniveau
beeinflusst.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
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