Affiliation:
1. Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
2. Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm
3. Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Benzodiazepine (BZ) und Nicht-Benzodiazepin-Agonisten (NBZ, so genannte Z-Drugs) werden überwiegend von Hausärzten verordnet. Genauere Daten über den hausärztlichen Bereich liegen nicht vor. Ziel war es, hausärztliche Daten zu Kollektiv, Menge von BZ-/NBZ-Verordnungen und Anteil von Privatrezepten zu analysieren.
Methoden Analyse von Personenjahren 2-jähriger Intervalle von 2009 bis 2014 des CONTENT-Registers mit 31 Hausarztpraxen. Einteilung von BZ/NBZ-Verordnungen nach Risikogruppen. Berechnung des Assoziationsausmaßes mit potenziellen Einflussgrößen auf Basis eines multiplen logistischen Regressionsmodells (adjustiert nach Alter, Geschlecht und Versicherungsart). Vergleich von Patienten mit Arzneimittelverordnungen mit und ohne BZ-/NBZ-Verordnungen.
Ergebnisse Rund 5% erhielten in einem Jahr BZ/NBZ verordnet. Diese Patienten waren im Mittel älter (67,5 bzw. 48 Jahre) und der Frauenanteil war höher als in der Vergleichsgruppe (69 bzw. 58%). Etwa ein Drittel dieser Patienten erhielt im Personenjahr mehr als 600 mg Diazepam-Äquivalenzdosis (entsprechend einer 2-monatigen täglichen Einnahme von mehr als 10 mg Diazepam). Rund ein Drittel der Rezepte waren Privatrezepte. Eine Reihe von Variablen war signifikant assoziiert mit der Verschreibung von BZ/NBZ (z. B. Alter, Geschlecht, Diagnosekodierungen, Praxen).
Schlußfolgerung Die vorliegenden Ergebnisse liefern wertvolle Informationen über die Verschreibungshäufigkeit von BZ/NBZ im hausärztlichen Bereich. Für Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie bei der Entwicklung von Interventionen zur Reduktion von BZ/NBZ sollten patientenbezogene Spezifika (z. B. Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen, Versicherungsart) und unterschiedliche Verschreibungspraktiken (z. B. Privatrezepte, Grund und Häufigkeit der Verordnungen, Orientierung an Leitlinien) berücksichtigt werden.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
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5 articles.
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