Verordnungshäufigkeit, Missbrauch und Abhängigkeit
von Benzodiazepinen, Z-Substanzen und Opioidanalgetika
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Published:2020-05
Issue:02
Volume:21
Page:66-75
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ISSN:1439-9903
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Container-title:Suchttherapie
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language:de
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Short-container-title:Suchttherapie
Affiliation:
1. Zentrum für Psychosoziale Medizin, Itzehoe
Abstract
ZusammenfassungDie Verordnung von Benzodiazepinen (BZD) ist in den meisten westlichen
Industriestaaten seit mehreren Jahren rückläufig.
Entgegengesetzt war die Entwicklung bei den Z-Substanzen (Z-Drugs), wobei
sich jedoch dieser Verordnungsanstieg abflachte und – zumindest in
Deutschland – in den letzten Jahren die Verordnungen ebenfalls
zurückgehen. Die Prävalenzraten zeigen dabei erhebliche
regionale Unterschiede. Diese Daten umfassen jedoch nur die Verordnung zu
Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung bzw. der staatlichen
Gesundheitssysteme in den skandinavischen Staaten und
Großbritannien. Zumindest in Deutschland gibt es daneben eine
beträchtliche Dunkelziffer, weil etwa 30–50% der
Verordnungen von BZD und Z-Drugs als Privatrezept erfolgen.Belastbare bevölkerungsbezogene Daten über die Verbreitung
von Missbrauch oder Abhängigkeit von diesen Substanzen gibt es
nicht, weil in epidemiologischen Studien keine hinreichend genauen Diagnosen
gestellt, sondern lediglich Hinweise auf eine mögliche
substanzassoziierte Störung gewonnen werden können. Eine
weitere Möglichkeit zur Abschätzung der Verbreitung von
Missbrauch oder Abhängigkeit von BZD und Z-Drugs besteht darin,
Prävalenzdaten aus der Untersuchung klinischer Stichproben auf die
Bevölkerung hochzurechnen.Dieselben methodischen Einschränkungen gelten auch für
Opioidanalgetika. Die Verordnungshäufigkeit hat seit Beginn der
1990er Jahre weltweit z. T. dramatisch zugenommen, wobei die regionalen
Unterschiede der Prävalenzraten noch deutlich größer
sind als bei BZD und Z-Drugs. Hinsichtlich des Gesamtverbrauchs pro
Einwohner belegt Deutschland zusammen mit den USA und Kanada einen
Spitzenplatz. Missbrauch und Abhängigkeit (bei Patienten mit
chronischen nichttumorbedingten Schmerzen) sind seltener als bei BZD und
Z-Drugs. Für alle drei Substanzgruppen gilt, dass Missbrauch und
Abhängigkeit im höheren Lebensalter deutlich seltener
auftreten.
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology