Wie bewerten und akzeptieren Patienten die Betreuung durch Medizinische Fachangestellte in der Hausarztpraxis? Ergebnisse einer Patienten-Befragung in der HzV in Baden-Württemberg

Author:

Mergenthal K.1,Güthlin C.1,Beyer M.1,Gerlach F.1,Siebenhofer A.12

Affiliation:

1. Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main

2. Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, Medizinische Universität Graz, Österreich

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Modelle zur Delegation hausärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliches Personal wurden in den letzten Jahren erprobt, im hausärztlichen Setting implementiert und fanden zum Teil Einzug in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Ziel: Wie wurde das veränderte Tätigkeitsspektrum von den Patienten wahrgenommen und akzeptiert? Methode: Zwischen Oktober 2014 und Januar 2015 fand eine schriftlichen Befragung unter chronisch erkrankten HzV-Versicherten (≥ 65 Jahren) zur Betreuung durch Medizinische Fachangestellte (MFA) (mit oder ohne Zusatzqualifikation zur „Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis“ (VERAH) statt. Mittels eines selbst entwickelten Befragungsinstruments (auf Basis einer früheren Datenerhebung) wurden Aspekte der Versorgungsunterstützung und Betreuung durch MFA erhoben. Ergebnisse: 77 Praxen nahmen teil und befragten insgesamt 1 266 Patienten. Die befragten Patienten gaben an, dass die MFA in vielen Aspekten der Betreuung eine Rolle spielen. Dabei gaben mehr als die Hälfte der Patienten an, dass MFA einen Teil der Hausbesuche oder Praxiskontakte übernehmen kann. Organisatorische Leistungen, Betreuungs- und Unterstützungsleistungen durch MFA bewerteten die Teilnehmer allgemein als fast ausnahmslos sehr gut. Bei konkreten Beratungsleistungen waren die Ergebnisse heterogener. Während Beratungen zu Impfschutz, zur Inanspruchnahme von Vorsorgeleistungen, Arztkontrollen und Einnahmetreue von Tabletten offenbar bei Patienten „ankamen“, war dies bei konkreten Beratungen zum Lebensstil offenbar weitaus seltener der Fall. Viele Patienten sahen in den MFA eine zusätzliche kompetente Vertrauensperson und konnten sich vorstellen, dass MFA weitere delegierbare Leistungen übernehmen. Schlussfolgerung: Viele an MFA delegierte Aspekte der Versorgung scheinen bei den Patienten – zumindest in der HzV – angekommen und akzeptiert zu sein. Potenzial für weitere delegierbare Leistungen könnten in der Übernahme von Hausbesuchen und beim Case Management im Sinne einer strukturierten Einzelfallbetreuung für Patienten mit besonderem Betreuungsbedarf bestehen. Dies müsste in weiteren Studien ausführlicher (u. a. auch qualitativ) untersucht werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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