Affiliation:
1. Rhön-Klinikum, Klinik für Handchirurgie
2. Chirurgische Universitätsklinik Rostock Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Durch die funktionelle Kopplung der Fingergelenke untereinander und den Quadrigaeffekt des Flexor digitorum profundus ist ein verändertes
Greifmuster und damit auch eine veränderte Kraftverteilung der Hand nach Endgelenksversteifung zu vermuten.
Patienten und Methoden Zehn Patienten mit isolierter Endgelenksversteifung des Zeige-(DIP II, n = 2) oder Mittelfingers (DIP III, n = 8) bei
posttraumatischer Arthrose und ohne sonstige pathologische Veränderung beider Hände wurden durchschnittlich 55 (17–121) Monate postoperativ mittels Manugraphie
untersucht. Auf Röntgenaufnahmen des betroffenen Strahls wurde die knöcherne Durchbauung der Arthrodese bestätigt und der Arthrodesenwinkel gemessen. Die
Gesamtkraft und Kraftverteilung der Hand sowie die Kraft jedes Fingers als auch die Kraftverteilung auf die einzelnen Fingerglieder wurden mittels drei
Zylindergrößen bestimmt. Die Kraftverteilung wurde anhand 2D-Graphiken analysiert. Die Ergebnisse der betroffenen Seite wurden mit der gesunden Gegenseite
verglichen. Die Schmerzangaben der Patienten wurden anhand einer visuellen Schmerzskala erfasst.
Ergebnisse Bei den zehn Patienten betrug die durchschnittliche Kraft der betroffenen Hand im Vergleich zur gesunden Gegenseite 93 % beim kleinen, 97 %
beim mittleren und 96 % beim großen Zylinder. Die beiden Patienten mit Arthrodese des DIP II sparten den Zeigefingerstrahl beim Greifen deutlich aus und hatten
eine relativ schwache Gesamtkraft (68/62/68 % für die drei genannten Zylinder). Das Greifmuster aller Finger war verändert.Die acht Patienten mit Versteifung des DIP III erreichten 99/106/103 % Gesamtkraft der Gegenseite. Beim mittleren Zylinder lag sogar die Gesamtkraft von 6 dieser
8 Patienten bei über 100 %. Hinsichtlich der Kraftverteilung zeigte sich eine reduzierte Kraft von Mittel- und Ringfinger und eine größere Kraft an Zeige- und
Kleinfinger. Fünf der 8 Patienten zeigten eine pathologische Lastverteilung innerhalb des Mittelfingers mit auffälliger Druckspitze im versteiften
Endgelenksbereich.Die Arthrodesenwinkel betrugen bei allen zehn Patienten durchschnittlich 6° (0–21°). Schmerzen wurden durchschnittlich mit 1,4 (0–5) in Ruhe und mit 2 (0–8) bei
Belastung angegeben. Ein Einfluss dieser beiden Faktoren auf die Gesamtkraft oder die Kraftverteilung war nicht zu erkennen.
Schlussfolgerung Bei einer Endgelenksarthrodese des Mittelfingers ist die Kraft des betroffenen Strahls reduziert, hinsichtlich der Gesamtkraft wird diese
aber durch eine Adaptation des Zeigefingers, z. T. auch des Kleinfingers weitgehend ausgeglichen. Eine Arthrodese des Zeigefingerendgelenks scheint deutlich
mehr Einfluss auf die Griffkraft und die Kraftverteilung der Hand zu haben, allerdings vermutlich eher durch ein reaktives Aussparen des Zeigefingers als durch
einen rein biomechanischen Effekt.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
7 articles.
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