Abstract
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Lehrende recht(sextrem)e Äußerungen seitens Studierender in Fachbereichen der Sozialen Arbeit begegnen bzw. wie sie diese verorten. Für die Erschließung der Problemstellung wird auf qualitative, leitfadengestützte Interviews zurückgegriffen, die mit Lehrenden der Sozialen Arbeit durchgeführt wurden. Im Ergebnis wird festgestellt, dass sich sowohl im Hinblick auf die Hochschule als Raum als auch auf die Lehrenden als Personen Dynamiken der Distanzierung vom Phänomen recht(sextrem)er Studierender aufzeigen lassen. Diese werden in ihrer Existenz zwar anerkannt und das Phänomen wird im Hinblick auf seine Relevanz gewürdigt. Gleichermaßen erfolgt häufig eine Verschiebung in andere Hochschulen, andere Regionen oder andere Fachbereiche. Für Forschung und Praxis verbleibt der Auftrag weitere Austauschmöglichkeiten zu schaffen, im Rahmen derer Verunsicherung, Erfahrungswerte und die Existenz eines eigentlich vollständig professionsfremden Phänomens innerhalb der Sozialen Arbeit diskutiert werden können.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH
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