Affiliation:
1. Heilpädagogische Fakultät der Universität zu Köln
Abstract
Zusammenfassung. In der vorliegenden Untersuchung wird das Unterrichtsverhalten einer Gruppe von klinisch auffälligen Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) mit dem Verhalten unauffälliger Kinder verglichen. Die Auswahl der aufmerksamkeitsgestörten/hyperaktiven Kinder erfolgte aus einer Grundgesamtheit von 569 Grundschülern anhand von DSM III-R Kriterien (Lehrerbeurteilung) und der Teacher Rating Scale ( Conners, 1969 ). 55 derart auffällige Kinder wurden mit einer Stichprobe von 55 Kindern ohne ADHS (Kontrollgruppe) parallelisiert (matched pairs). Das Unterrichtsverhalten wurde anhand des Münchner Aufmerksamkeitsinventars (MAI; Helmke, 1988 ; Helmke & Renkl, 1992 ) beobachtet. Dieses Instrument erfasst sowohl negative als auch angemessene, unterrichtsförderliche Verhaltensweisen sowie den Unterrichtskontext (z. B. mehr oder weniger stark strukturierte Situationen). Ein Vergleich der beiden Gruppen zeigt, dass sich aufmerksamkeitsgestörte und nicht-aufmerksamkeitsgestörte Grundschüler deutlich unterscheiden. Die auffälligen Kinder erweisen sich in allen Verhaltenskategorien als aktiver und störender und zeichnen sich vor allem durch einen Mangel an anforderungskonformen Verhaltensweisen aus. Die Analyse der Kontextbedingungen weist darauf hin, dass unterschiedliche Kontexte durchaus einen Einfluss auf das Verhalten der Kinder im Unterricht haben; allerdings zeigen sich keine differenziellen Effekte für ADHS- und Kontrollkinder. Die Korrelationen zwischen Lehrerurteilen und dem beobachteten Unterrichtsverhalten sind durchgehend signifikant, wobei das anforderungsgemäße Unterrichtsverhalten am höchsten mit dem Lehrerurteil korreliert und einen bedeutsamen Prädiktor für das Lehrerurteil darstellt.
Subject
Psychiatry and Mental health,Developmental and Educational Psychology,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
10 articles.
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