Author:
Hildebrandt Frauke,Scheidt Alexander,Hildebrandt Andrea,Hédervári-Heller Éva,Dreier Annette
Abstract
Zusammenfassung. Die Interaktion zwischen pädagogischer Fachkraft und Kind ist eine zentrale Qualitätsdimension in der frühen Bildung. Ein Interaktionsformat wurde als besonders wirksam für weitere Bildungsverläufe identifiziert: sustained shared thinking (SST). SST ist eine Form kognitiver Kooperation. Es setzt aktive Partizipation der Interagierenden voraus und zielt auf gemeinsame gedankliche Problemlösungen, Begriffsklärungen und Bewertungen von Ereignissen. Ziel der Untersuchung ist es, mit Hilfe eines standardisierten experimentellen Settings Aufschluss über die Einflüsse von zentralen SST-Sprechhandlungen auf quantitativ-sprachliche und sprachlich-kognitive abhängige Variablen bei Kindern zu gewinnen. Dazu wurde das Dialogverhalten von Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren (N = 38) mit ihren Bezugserzieherinnen bei der Betrachtung von Bildkarten in 1:1-Situationen untersucht. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Anwendung von SST-Sprechhandlungen einen positiven Einfluss auf das Sprachverhalten von Kindern hat und dass diese Effekte unabhängig vom sozioökonomischen Status und kognitiver Leistung (hier Arbeitsgedächtnis als Proxy für fluide kognitive Fähigkeiten) der Kinder auftreten.
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