Abstract
ZusammenfassungMit E‑Readern, Smartphones, Notebooks und Tablets sind neue Lesemedien entstanden, deren Haptik, Räumlichkeit, Visualität und Materialität sich grundlegend von denen des traditionellen Buches unterscheiden und die von einer Reihe unterschiedlicher Textdarstellungen und damit verbundenen Nutzungshandlungen gekennzeichnet sind. Die Frage nach den konkreten Praktiken des literarischen Lesens am Bildschirm und den damit verbundenen literarischen Erfahrungen wird in diesem Beitrag auf der Basis eines Laborexperiments (N=207), einer Fokusgruppenstudie (N=34) und einer quotenbasierten Online-Umfrage (N=779) beantwortet. Die synoptische Auswertung dieser drei veröffentlichten Studien zeigt, dass gerade eine praxeologische Perspektive wichtige Erkenntnisse für das Verständnis der Unterschiede zwischen dem Lesen gedruckter Bücher und E‑Books erbringen kann. Sowohl was die Menge des Gelesenen betrifft als auch die Lektüreauswahl, die Leseorte und Lesesituationen sowie die Erwerbs- und Aufbewahrungsformen, münden die unterschiedlichen Materialitätsprofile von gedruckten und digitalisierten Büchern in unterschiedlichen Praxeographien. Beide Lesemedien erfüllen unterschiedliche Funktionen, gehen mit verschiedenen Lesepraktiken einher und ergänzen sich vielmehr als sich zu ersetzen.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Literature and Literary Theory,Linguistics and Language,Language and Linguistics
Cited by
1 articles.
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