Author:
Stoffels-Weindorf M.,von der Stück H.,Klode J.,Dissemond J.
Abstract
ZusammenfassungEinleitung: In die Behandlungsabläufe von Patienten mit chronischen Wunden sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Berufs- und Facharztgruppen involviert. Zu den Versorgungswegen der Patienten mit einem chronischen Ulcus cruris in Deutschland finden sich in der aktuellen Literatur kaum Untersuchungen.Patienten und Methoden: Prospektiv sollten die Behandlungswege von 100 Patienten, die aufgrund eines chronischen Ulcus cruris in unserem Wundzentrum vorstellig wurden, erhoben werden. Die Datenerhebung erfolgte anamnestisch mit Hilfe eines neu entwickelten Fragebogens und – falls vorhanden – nach Durchsicht von Unterlagen.Ergebnisse: Patienten mit chronischem Ulcus cruris stellen sich durchschnittlich nach 17,5 Monaten nach Erstmanifestation in unserem Wundzentrum vor. Patienten mit Rezidiv kommen nach durchschnittlich 10,6 Monaten Behandlungszeitraum signifikant früher als Patienten mit Erstmanifestation (22,6 Mona-ten); Patienten mit entzündlichen Erkrankungen werden nach durchschnittlich 9,1 Mona-ten angebunden. Patienten mit stärkeren Schmerzen kommen nach 16,5 Monaten in unserem Wundzentrum, Patienten mit weniger starken Schmerzen nach 19,4 Monaten. Insgesamt 47 % der Patienten suchen als ersten Arztkontakt ihren Hausarzt, 28 % einen Dermatologen, 10 % einen Chirurgen, 3 % einen Internisten und 2 % einen Gefäßchirurgen auf. Insgesamt 10 % der Patienten stellen sich ohne vorherigen Arztkontakt direkt in unserer Ambulanz vor.Diskussion: Unsere Daten zeigen, dass Patienten mit chronischem Ulcus cruris erst nach einem Zeitraum von durchschnittlich 1,5 Jahren, meist frustraner Therapie in einem Wundzentrum der Maximalversorgung vorstellig werden. Die wesentlichen Faktoren für eine frühzeitigere Vorstellung sind die entzündliche Genese, individuelle Vorerfahrungen sowie stärkere Schmerzen. Um Chronifizierungen zu vermeiden und die Gefahr therapierefraktärer Verläufe zu vermindern, wäre eine frühzeitigere Vorstellung von Patienten mit stagnierender Wundheilung nach spätestens 8 Wochen bei einem Spezialisten bzw. in einem Wundzentrum wünschenswert.
Subject
Cardiology and Cardiovascular Medicine
Reference14 articles.
1. Dissemond J. Ulcus cruris - Genes, Diagnotik und Therapie. 3. Auflage, Bremen: UNI-MED; 2012
2. Bonner Venenstudie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie
3. Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung eV. Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz. AWMF-Register Nr 091/001
4. Cost-of-illness of chronic leg ulcers in Germany
5. Wundzentren
Cited by
4 articles.
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