Abstract
Empfehlungen von Theoretikern zum personalpolitischen Instrument „betriebliche Leistungsbeurteilung” unterscheiden sich in erstaunlicher Deutlichkeit von in der betrieblichen Praxis durchgeführten Leistungsbeurteilungen. Trotz seit langem andauernder, intensiv geführter theoretischer Diskussion scheint keine konzeptionelle Konvergenz erreichbar zu sein. Erklärungsversuche für diese forschungsökonomisch inakzeptable Situation finden sich in der personalwirtschaftlichen Literatur kaum. Die bislang fehlende Erklärung gelingt durch Verwendung der im organisationstheoretischen Bereich seit einiger Zeit an Einfluss gewinnenden „institutionalistischen” Überlegungen. Darauf basierend wird hier argumentiert, dass Theoretiker sich Leistungsbeurteilungen einseitig mit betriebswirtschaftlichen Kalkülen nähern und dabei weitgehend geteilte Anforderungen und Erwartungen an Leistungsbeurteilungen vernachlässigen. Der Argumentationsgang weitet die Perspektive, erklärt die Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis betrieblicher Leistungsbeurteilungen und schafft den Ausgangspunkt für Lösungsmöglichkeiten.
Subject
Organizational Behavior and Human Resource Management