Der Kopenhagener Schule ist immer wieder vorgeworfen worden, an der Idee einer ahistorischen Grammatik der Sicherheit festzuhalten, mit der in unterschiedlichen politischen Konstellationen unter bestimmten Bedingungen außergewöhnliche Maßnahmen zum Schutz von Referenzobjekten durchgesetzt werden können. Demgegenüber hat sich eine soziologische Lesart der Securitization Theory für ein stärker kontextualistisches Verständnis von Versicherheitlichung stark gemacht, ohne diesem aber eine konsistente, analytische Grundlage zu geben. Der Beitrag schlägt für eine solche Grundlage einen methodologischen Situationismus vor, der es erlaubt, den Blick stärker darauf zu richten, wie Sicherheit ein Bestandteil sozialer und politischer Wirkungszusammenhänge wird. Er knüpft dafür an Theorietraditionen des Pragmatismus und des Interaktionismus an, ergänzt diese aber um eine Perspektive auf transsituative Mechanismen, deren Funktionsweise am Beispiel von Forschungen zum security-development-nexus erläutert werden.