Die Familienkonstellation, in der Kinder und Jugendliche aufwachsen, hängt deutlich mit deren Bildungserfolg zusammen. Dieser Zusammenhang ist jedoch zu beträchtlichen Teilen über die Ressourcenausstattung unterschiedlicher Familienkonstellationen vermittelt. Genaue Analysen dieser Zusammenhänge stehen jedoch noch aus, auch deshalb, weil die Familienkonstellation häufig nicht ausreichend differenziert erfasst wird. Dieser Beitrag untersucht anhand von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), wie sich Familien mit zwei leiblichen Eltern, Stieffamilien sowie Familien mit allein erziehenden Müttern bzw. Vätern hinsichtlich der Ausstattung mit (sozio-)ökonomischem, kulturellem und Sozialkapital unterscheiden, und welchen Einfluss dies auf die Lese- und Mathematikkompetenzen von Jugendlichen in der 9. Klassenstufe hat. Unsere Analysen zeigen, dass vor allem das kulturelle Kapital und in geringerem Ausmaß das (sozio‑)ökonomische und das Sozialkapital für den Bildungserfolg verantwortlich sind. Familien mit zwei leiblichen Eltern verfügen über die meisten, solche mit allein erziehenden Eltern über die geringsten Ressourcen, wobei Unterschiede zwischen allein erziehenden Müttern und Vätern beobachtet werden können. Dennoch können nicht alle Unterschiede im Bildungserfolg zwischen den Kindern in verschiedenen Familienkonstellationen auf Ressourcenunterschiede zurückgeführt werden: Vor allem die Kinder, die mit allein erziehenden Vätern zusammenleben, schneiden auch nach Kontrolle der Ressourcen deutlich schlechter in den Kompetenztests ab.