Abstract
Dieser Beitrag widmet sich dem Notfall-Distanzunterricht als soziotechnischem Phänomen und seiner Konstruktion im Policydiskurs während der Coronapandemie. Er fragt danach, wie Distanzunterricht in Policydokumenten der deutschen Bundesländer imaginiert wird und wie sozio-digitale Ungleichheit in diesen Imaginationen als Problem repräsentiert ist. Basierend auf der thematischen Dokumentsammlung ‹CoBiS – Covid 19-Corpus des Bildungssystems› wurde eine Policyanalyse mithilfe des ‹WPR-Ansatzes› durchgeführt und die ‹soziotechnische Imagination› der Reibungslosigkeit rekonstruiert. Der Beitrag beleuchtet drei Aspekte: (1) Reibungslose Lebensräume, (2) Reibung durch Ungleichheit und (3) Gleichheit durch Technik. Über die Imagination der Reibungslosigkeit werden im Policydiskurs Vorstellungen und Visionen von Bildungssubjekten aufgerufen, die wohlständige, privilegierte und bürgerlich-weisse Kontexte bevorzugen und gleichzeitig marginalisierte, deprivilegierte und minorisierte Kontexte benachteiligen. Der Beitrag zielt insgesamt darauf ab, Impulse in die inklusive Medienbildung einzubringen, um die in Policydiskursen aufgerufenen soziotechnischen Imaginationen zu erkennen und ihnen kritisch begegnen zu können.
Publisher
Sektion Medienpadagogik der Deutschen Gesellschaft fur Erziehungswissenschaft - DGfE
Cited by
2 articles.
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