Abstract
Kinder und Eltern erleben es oftmals als Herausforderung, digitales Lernen in den häuslichen Alltag zu integrieren. Vielfach sind die Verantwortlichkeiten für die Unterstützung des kindlichen Erwerbs von computer- und informationsbezogenen Kompetenzen zwischen Eltern und Schule unklar. Zudem nehmen Eltern ihre Verantwortung für die Unterstützung der Kinder bei der Ausbildung schulisch relevanter Digitalkompetenzen sehr unterschiedlich wahr. Anknüpfend an Überlegungen zu pädagogischen Alltagstheorien ist zu klären, welche Annahmen und Überzeugungen Eltern aufgrund ihres bisherigen Erfahrungswissens entwickeln, weil diese sich oft unbewusst auf die Priorisierung ihres pädagogischen Handelns in der häuslichen Lernumwelt auswirken und die Unterstützung der kindlichen Entwicklung von computer- und informationsbezogenen Kompetenzen prägen können. Anhand von sechs qualitativen Interviews mit Eltern zeigt sich, dass schulische und ausserschulische Alltagsanforderungen, situative Faktoren der häuslichen Lernumgebung, Ansprüche der Eltern an das Arbeitsverhalten des Kindes sowie das bewusste Ausprobierenlassen des Kindes im Internet die elterliche Unterstützung beim digitalen Lernen der Kinder beeinflussen.