Abstract
Die Betrachtungen des vorliegenden Beitrags basieren auf zwei Entgrenzungsdiagnosen: (1) Digitale Medien bewirken eine Entgrenzung von Raum und Zeit. (2) Digitalität geht mit einer Entgrenzung der Möglichkeiten von Handlungs- und Erfahrungswelten auf Basis sich verändernder Prozesse, Interaktionen und Praktiken an der Schnittstelle zwischen Mensch und (digitaler) Maschine einher. Ausgehend von diesen beiden Diagnosen lautet die These, dass Digitalität eine Veränderung der menschlichen Zukunftsoffenheit impliziert, weil algorithmische Operationen eine Bearbeitung von Kontingenz durch Berechenbarkeit und Vorhersagbarkeit ermöglichen. Diese These wird bildungswissenschaftlich hergeleitet und mit Fokus auf die Temporalität der Digitalität exploriert. Anschliessend werden erste Konsequenzen der gewonnenen Ergebnisse für die medienpädagogische Theoriebildung und medienpädagogisches Handeln diskutiert.
Publisher
Sektion Medienpadagogik der Deutschen Gesellschaft fur Erziehungswissenschaft - DGfE
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