Affiliation:
1. Institut für klinische Epidemiologie und Biostatistik, Universitätsspital Basel
Abstract
Das Lungenkarzinom gehört weltweit zu den führenden Todesursachen. Bei Diagnosestellung ist es oft weit fortgeschritten und die betroffenen PatientInnen haben eine sehr schlechte Prognose. In der Schweiz ist das Lungenkarzinom bei Männern die häufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebstodesursache. Hauptrisikofaktor ist das Rauchen. Es wäre daher von großer Bedeutung, in Zukunft nicht nur Rauchstopp-Maßnahmen durchzuführen, sondern bei Menschen mit einem erhöhten Lungenkrebs-Risiko auch frühzeitig diagnostische und therapeutische Maßnahmen ergreifen zu können. In diesem Übersichtsartikel werden zuerst die Grundlagen des Lungenkarzinom-Screenings erläutert und anschließend aktuelle Studien zum Thema vorgestellt. Insgesamt liegen fünf randomisierte Studien vor. Eine dieser Studien konnte keinen Vorteil von regelmäßig durchgeführten konventionellen Thorax-Aufnahmen im Vergleich zur normalen Versorgung zeigen. In vier weiteren Studien wurde die Durchführung von Low-Dose-Computertomografien im Vergleich zu konventionellen Thorax-Aufnahmen und zur normalen Versorgung untersucht. Nur eine Studie aus den USA konnte einen kleinen Vorteil dieser Screening-Maßnahme im Vergleich zu regelmäßigen konventionellen Thorax-Aufnahmen nachweisen. Die drei anderen europäischen Studien zeigten keinerlei Vorteile für eine der Methoden. Das Ergebnis der US-Studie ist aus verschiedenen Gründen kritisch zu beurteilen. Hauptkritikpunkt ist die eingeschränkte Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die alltägliche Versorgung. Die Rate der falsch positiven Befunde ist sehr hoch. Auch der Kosten-Nutzen-Effekt von solchen Lungenkrebs-Screening-Untersuchungen ist weiterhin unklar.
Cited by
3 articles.
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