Affiliation:
1. Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Übertragbare Krankheiten, Bern
Abstract
Von 1984 bis 2004 wurden in der Schweiz im Rahmen des obligatorischen Meldesystems insgesamt 1370 FSME-Erkrankungen gemeldet, mit einer deutlichen Zunahme in den 90er-Jahren. In den letzten sechs Jahren seit 1999 waren es durchschnittlich 101 Fälle pro Jahr. Dies entspricht einer gesamtschweizerischen Inzidenz von 1,4/105/Jahr oder von ca. 6/105/Jahr bezogen auf die Bevölkerung der betroffenen Regionen. Das männliche Geschlecht war doppelt so häufig betroffen im Vergleich zum weiblichen. Die Altersverteilung zeigte zwei Gipfel im Alter von 6 bis 14 und 60 bis 69 Jahren. Bei unter 6-Jährigen waren Erkrankungen sehr selten (zwei hospitalisierte Kinder pro Jahr). Der Schweregrad der Erkrankungen nahm mit dem Alter zu. Bei 86% der Patienten lag eine neurologische Symptomatik vor, 14% der Patienten wiesen nur grippale Symptome auf. Von den Patienten mit einer neurologischen Symptomatik mussten 90% hospitalisiert werden, 1,3% überlebten die Krankheit nicht (durchschnittlich ein Todesfall pro Jahr seit 1999). Erkrankungen bei vollständig geimpften Personen waren sehr selten. Die meisten Patienten dürften sich an ihrem Wohnort oder in dessen näheren Umgebung infiziert haben, wobei die Inzidenz in den Großstädten gering war (≤ 1/105/Jahr). In kleineren direkt in Endemiegebieten liegenden Städten stieg die Inzidenz bis auf 18/105/Jahr. Im Verlaufe der 21 Jahre haben sich die zu Beginn der 80er-Jahre bekannten Endemiegebiete in vier Kantonen deutlich ausgedehnt und neue Endemiegebiete sind in sieben weiteren Kantonen dazugekommen. Eine häufige Aktivität im Wald gaben 85% der Patienten an. Obwohl es sich dabei in 80% um Freizeitaktivitäten handelte (vor allem Spaziergänge), dürfte die Inzidenz bei den beruflich exponierten Personen immer noch deutlich höher sein. Dies weist darauf hin, dass die Durchimpfung nicht nur bei den Personen, die sich in der Freizeit exponieren, sondern auch bei den beruflich exponierten Personen immer noch zu gering ist, um die Häufigkeit dieser Krankheit und deren Folgen möglichst weitgehend einschränken zu können.
Cited by
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