Affiliation:
1. Universitäts-Kinderspital beider Basel
2. UniversitätsSpital Zürich
3. Universitäts-Spital Bern
Abstract
Aufgrund der Unreife von Organsystemen und Organfunktionen bestehen bei der Haut des Frühgeborenen physiologische und anatomische Besonderheiten. Die unterentwickelte Haut des sehr kleinen Frühgeborenen sowie die Notwendigkeit der Intensivpflegeüberwachung und der Intensivpflegemaßnahmen erhöhen das Verletzungsrisiko und den Verlust der Hautintegrität. Der unreifen Haut muss in den ersten zwei bis drei Lebenswochen eine hohe Beachtung geschenkt werden – insbesondere bei Kindern, die vor der 28. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren wurden. Ritualisierte Handlungen müssen hinterfragt werden. Die vorliegende systematische Literaturübersicht geht der Frage nach der Effektivität pflegerischer Interventionen zur Hautschutzbehandlung des Frühgeborenen unterhalb der 32. Gestationswoche nach. Eine Literatursuche erfolgte in verschiedenen Datenbanken zu folgenden Themen: Assessment der Hautbeschaffenheit, Auswahl und Anwendung von Pflasterprodukten, Hautpflege mit Emulsion und Körperreinigung (Waschintervall). Obwohl die analysierten Studien einige methodologische Mängel aufweisen, lassen sich folgende Ergebnisse formulieren: Aufgrund des veränderten kindlichen Verhaltens und der gleichbleibenden Keimbesiedlung der Haut soll das Waschintervall auf vier Tage erhöht werden. Als Emulsionstherapie wird in den ersten 2 bis 4 Lebenswochen die Anwendung von Sonnenblumenöl empfohlen. Es wirkt desinfizierend und ist ein relatives kostengünstiges Produkt. Allfällige präventive und therapeutische Hautschutzverbände werden unter Berücksichtigung des Gestationsalters befürwortet. Die Einschätzung der Hautbeschaffenheit mittels eines validen Assessment-Instrumentes und prophylaktischen Maßnahmen sind unerlässlich. Schlussfolgerung: Fundiertes Wissen, Verständnis bezüglich der Prinzipien der Hautpflege bei den Frühgeborenen und eine einheitliche Vorgehensweise in der Hautpflege während der neonatalen Intensivpflege können die Risiken und die Kosten der Behandlung dieser speziellen Population senken. Die Implementierung einer standardisierten, forschungsgestützten Hautpflegerichtlinie kann das Bewusstsein des Neonatologie-Pflegefachpersonals bezüglich der Hautpflegebedürfnisse dieser vulnerablen Patientengruppe erhöhen.
Subject
General Medicine,General Nursing
Cited by
5 articles.
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