Author:
Halek Margareta,Mayer Herbert
Abstract
Die Dekubitusprophylaxe ist eine der zentralen Aufgaben der Pflege. Eine korrekte Dekubitusrisikoeinschätzung ist aus ethischen und ökonomischen Gründen eine Voraussetzung für eine adäquate Dekubitusprophylaxe. Die Norton-Skala gehört zu den populärsten Dekubitusrisikoeinschätzungsinstrumenten in Deutschland. In der Praxis wird sowohl die übersetzte, originale als auch eine erweiterte, modifizierte Version der Norton-Skala angewandt. Die Überprüfung der Validität und Reliabilität fand in Deutschland bis jetzt erst in Ansätzen statt. Die aktuelle deskriptive, longitudinale Studie hat das Ziel, die prädiktive Fähigkeit der beiden Versionen der Norton-Skala im Altenheimbereich zu bestimmen. Im Rahmen einer Gelegenheitsstichprobe wurden 146 Bewohner über 60 Jahre aus fünf verschiedenen Altenheimen im Abstand von einer Woche mit den beiden Versionen der Norton-Skala durch professionell Pflegende eingeschätzt. Gleichzeitig wurde an beiden Erhebungstagen der Hautstatus erhoben. Die Ergebnisse zeigen bei beiden Skalen hohe Sensitivitätswerte (91%–95%) und niedrige Spezifitätswerte (6,2%–20,6%). Beide Skalen neigen zur Überschätzung des Dekubitusrisikos. Die Werte verdeutlichen einen Trend dahingehend, dass die originale Norton-Skala besser die dekubitusfreien Bewohner einschätzt als ihre erweiterte Version. Die prädiktive Validität der originalen und erweiterten Norton-Skala ist unzureichend belegt. Die Anwendung der Dekubitusskalen in der Pflegepraxis sollte durch die fachliche Expertise der Pflegenden ergänzt werden, um Einschätzungsfehler der beiden Instrumente zu kompensieren.
Subject
General Medicine,General Nursing
Cited by
3 articles.
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