Affiliation:
1. Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL), Universität Hamburg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Die berufliche und gesellschaftliche Relevanz des Studiums entwickelten sich in den letzten Jahren zu zentralen Leitmotiven deutscher Hochschulen. Sie sind zusätzlich von großer Bedeutung für die Studienmotivation, denn viele Studenten wünschen sich einen Studiengang, der mit guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt und einem positiven Einfluss auf die Gesellschaft verbunden ist. Obwohl beide Aspekte sowohl auf bildungspolitischer als auch auf individueller Ebene von großer Bedeutung sind, fehlt es an validen Messinstrumenten. In Anbetracht dessen beschreibt diese Studie die Entwicklung und Validierung der WERT-Skalen. Diese erfassen, wie Studenten die berufliche und gesellschaftlichen Relevanz ihres Studiums wahrnehmen. In drei unabhängigen Studien (Alter von M = 24.04 in Studie 1, M = 22.85 in Studie 2 und M = 23.94 in Studie 3) mit insgesamt N = 1683 Teilnehmern wurden a) Modellstruktur, b) Reliabilität (interne Konsistenz und Retest-Reliabilität), c) Messinvarianz (Studienfachgruppen, Geschlecht und Abschluss), d) Gruppenunterschiede (Studienfachgruppen; Bachelor und Masterstudenten) und e) Zusammenhänge mit Drittvariablen untersucht. Ergebnisse der konfirmatorischen Faktorenanalyse bestätigen die postulierte Modellstruktur der Skalen. Des Weiteren zeigen die WERT-Skalen ausgezeichnete Reliabilität und strikte Messinvarianz. Unterschiede zwischen Gruppen sowie Zusammenhänge mit Drittvariablen stehen im Einklang mit früheren Studien und sprechen für eine valide Interpretierbarkeit der Skalen. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es sich bei den WERT-Skalen um ein valides Messinstrument zur Erfassung der wahrgenommenen beruflichen und gesellschaftlichen Relevanz des Studiums handelt. Damit können Hochschulen beispielsweise untersuchen, ob Studiengänge den bildungspolitischen Erwartungen an berufliche und gesellschaftliche Relevanz gerecht werden.