Affiliation:
1. Sektion Gerontopsychiatrie, Universitätsklinik Heidelberg
Abstract
Zusammenfassung: Störungen der Gedächtnisfunktionen bilden das Achsensymptom demenzieller Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Demenz (AD) als ihrer häufigsten Form. Gerade Defizite des autobiographischen Gedächtnisses entstehen schon in den Anfangsstadien der Erkrankung und betreffen primär Erinnerungen an selbst Erfahrenes einschließlich prägender Lebensereignisse, während äußere Lebensdaten noch lange abrufbar bleiben. Autobiographische Gedächtnisdefizite wurden nur selten untersucht, vor allem da derartige Studien besondere methodische Anforderungen stellen, die sich aus der Individualität des erinnerten Materials und dem Charakter demenzieller Erkrankungen ergeben. Wir haben deshalb autobiographische Gedächtnisdefizite differenziert nach semantischen und episodischen Qualitäten mit dem “Bielefelder Autobiographischen Gedächtnisinventar” (BAGI) in einer modifizierten Version bei 230 Heimbewohnern (24 kognitiv Gesunde; 28 mit leichter kognitiver Beeinträchtigung; 178 mit manifester AD) untersucht. Eine nachhaltige Beeinträchtigung des autobiographischen Gedächtnisses zeigte sich dabei schon in frühen Phasen der AD. Bereits Bewohner mit leichter kognitiver Beeinträchtigung wiesen ausgeprägte Defizite des episodischen Gedächtnisses auf, die bei mittelgradiger oder schwerer AD fortbestanden. Demgegenüber gingen semantische autobiographische Gedächtnisinhalte graduell verloren, sodass weitreichende Defizite erst bei stark Eingeschränkten entstanden. Die Kenntnis dieser Zusammenhänge vertieft nicht nur unser Verständnis der Alzheimer- Demenz, sondern erweitert auch das verfügbare diagnostische Instrumentarium.
Subject
Psychiatry and Mental health,Geriatrics and Gerontology,Gerontology,Clinical Psychology
Cited by
7 articles.
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