Affiliation:
1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Philipps-Universität Marburg (Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Remschmidt)
Abstract
Zusammenfassung: Einleitung: Das Asperger-Syndrom (AS) ist eine Störung von unsicherer nosologischer Validität, deren Abgrenzung zum sogenannten High-functioning Autismus sehr schwierig ist. Diese Störungen werden bis heute leider erst sehr spät erkannt, oft werden zunächst einige andere Diagnosen gestellt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, ein Instrument (MBAS) vorzustellen, welches für die Erfassung dieser Störungen sensibel ist. Methodik: Der Fragebogen wurde insgesamt 91 Probanden (44 mit einer autistischen Diagnose, 47 mit nicht-autistischen Diagnosen) vorgelegt. Ergebnisse: Die Items der MBAS erweisen sich überwiegend als mittelschwer und überwiegend gut trennscharf. Die interne Konsistenz der gesamten Skala ist als sehr hoch zu bewerten (Cronbach’s alpha = .91). Es liegt eine konvergente Validität der Ergebnisse aus der MBAS und dem ADI-R vor (r = 0.61, p = .001) Vergleicht man die gebildeten Gruppen «autistisch» vs. «nicht autistisch» in Bezug auf den Gesamtscore miteinander, so zeigt sich, dass der Fragebogen sehr gut zwischen den beiden Vergleichsgruppen unterscheidet. Bei einer Sensitivität von 95.5% und einer Spezifität von 95.7% kommt es nur zu wenigen Fehlklassifikationen, falsch negative Einschätzungen kamen in unserer Stichprobe lediglich bei sehr jungen Probanden vor. Schlussfolgerungen: Die «MBAS» erweist sich als reliabel und diagnostisch valide. Zum Zwecke der Präselektion oder Generierung von Verdachtsdiagnosen des Autismus auf hohem Funktionsniveau ist dieser Fragebogen gut geeignet.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
47 articles.
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