Affiliation:
1. Josefinum, Augsburg
2. Heckscher Klinikum, München
Abstract
Fragestellung: Kinder und Jugendliche mit tief greifenden Entwicklungsstörungen zeigen neben der Kernsymptomatik eine Vielzahl assoziierter Erkrankungen i. S. von genetischen Syndromen oder neurologischen Erkrankungen, die für die Behandlung und den Verlauf der Störung von Bedeutung sind. In der vorliegenden Arbeit wird die Art und Häufigkeit dieser somatischen Begleiterscheinungen in Relation zur Intelligenz der Patienten analysiert. Methodik: Die Stichprobe besteht aus 601 Patienten, bei denen zwischen 1997 und 2007 in der Abteilung für Entwicklungsstörungen des Heckscher-Klinikums die Diagnose einer tief greifenden Entwicklungsstörung gestellt wurde. Neben genetischen Syndromen wurden auch neurologische Störungen erfasst. Ergebnisse: 373 (62 %) der Patienten hatten eine, 121 (20 %) zwei Diagnosen auf der Achse IV des multiaxialen Klassifikationsschemas. Genetische Störungen wurden bei insgesamt 6 % (N = 37) der Stichprobe festgestellt. Die häufigsten neurologischen Diagnosen waren Bewegungsstörungen (N = 214; 35.6 %) und Epilepsien (N = 98; 16.3 %). Patienten mit einer Intelligenzminderung zeigen häufiger somatische Begleiterscheinungen als Patienten ohne Intelligenzminderung. Schlussfolgerungen: Tief greifende Entwicklungsstörungen sind komplexe Störungsbilder, die überzufällig häufig einhergehen mit neurologischen Störungen und einem breiten Spektrum an genetischen Syndromen. Kinder mit autistischen Störungen und einer Intelligenzminderung zeigen mehr Begleiterkrankungen und sind in der psychosozialen Anpassung deutlicher beeinträchtigt als Kinder mit autistischen Störungen ohne Intelligenzminderung.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
8 articles.
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