Affiliation:
1. Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universitätsklinik der RWTH Aachen, Deutschland
2. Institut für Medizinische Statistik, RWTH Aachen University, Deutschland
Abstract
Fragestellung: Hämatologische Veränderungen sind ein häufiges Phänomen der akuten Anorexia nervosa (AN). Dennoch ist der Zusammenhang mit klinischen Parametern noch unzureichend untersucht. Methodik: Bei 88 Patientinnen mit AN nach DSM-IV wurden bei stationärer Aufnahme und nach Gewichtsrehabilitation die Konzentration der Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten, der Hämoglobingehalt, der Hämatokrit und ein Differenzialblutbild bestimmt und ein Zusammenhang mit verschiedenen klinischen Parametern untersucht. Ergebnisse: Bei Aufnahme zeigten sich milde Veränderungen der Blutwerte, die zumeist mit der Gewichtsrehabilitation reversibel waren. Patientinnen mit einem großen Gewichtsverlust vor Aufnahme und einem niedrigen altersadjustierten BMI sowie diejenigen, die Psychopharmaka einnahmen, hatten ein größeres Risiko, hämatologische Veränderungen aufzuweisen. Schlussfolgerungen: Auch wenn die hämatologischen Veränderungen bei jugendlichen Patientinnen mit AN zumeist milde sind, sollte bei Patientinnen mit niedrigem altersadjustiertem BMI und/oder ausgeprägter Gewichtsabnahme oder begleitenden Psychopharmakotherapie, auf ein sorgfältiges Monitoring des Blutbildes geachtet werden. Eine Veränderung der leukozytenabhängigen Immunantwort scheint bei erwachsenen chronifizierten Patientinnen zu einer gesteigerten Infektionsgefahr und damit einer erhöhten Mortalität beizutragen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
6 articles.
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