Affiliation:
1. Institut für Rehabilitationswissenschaften, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
Abstract
Die begrüßenswerte gemeinsame Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung bewegt sich in eine fragwürdige Richtung, wenn sie mit illusionären Erwartungen überfrachtet wird. Die Grenzen des Möglichen und Sinnvollen müssen gesehen werden, insbesondere bei Kindern mit dem schulischen Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung. Ohne ein profundes Wissen über die Beeinträchtigungen und Störungen dieser sehr heterogenen Personengruppe lassen sich keine gehaltvollen Präventions- und Interventionsmaßnahmen entwickeln. Der von radikalen Inklusionsbefürwortern geforderte Verzicht auf ein einschlägiges Fachvokabular («Dekategorisierung») führt dazu, dass die Pädagogik hilflos vor den ihr gestellten Aufgaben steht, ohne eigenes Handwerkszeug und ohne die Möglichkeit, sich im interdisziplinären Dialog Hilfe zu holen. Die Anschlussfähigkeit an die Kinder- und Jugendpsychiatrie wird zum Schaden des Faches bedroht.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
6 articles.
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