Affiliation:
1. Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg
Abstract
Fragestellung: Ziel vorliegender Studie war eine erste Erhebung der derzeitigen Praxis der Zusammenarbeit mit Eltern im Rahmen von außerschulischen Übungsbehandlungen lese- und rechtschreibschwacher Schüler. Formen und Bedingungsfaktoren geleisteter Elternarbeit sowie mögliche Gründe für das Scheitern einer Zusammenarbeit sollten identifiziert werden. Methodik: Ein Paper-Pencil-Fragebogen diente der Erhebung von Ausmaß und Form praktizierter Elternarbeit. Zudem wurden die Einstellung der Therapeuten zur Elternpartizipation und deren subjektive Kompetenz hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Eltern erfasst. Die Fragebögen wurden bundesweit an eine Zufallsstichprobe von 120 LRS-Therapeuten versandt (Rücklaufquote: 44 %). Ergebnisse: Die häufigsten genannten Formen der Elternpartizipation waren der Einbezug der Eltern in die Erhebung der Anamnese und das Geben von Hinweisen für das Üben zu Hause. Die Einstellung der Therapeuten gegenüber Elternarbeit prädizierte bedeutsam das Ausmaß der Elternpartizipation (β = .58). Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen Elternarbeit und subjektiver Kompetenz der Therapeuten (r = .28), welcher über die Einstellung der Therapeuten mediiert wurde. Ein Desinteresse der Eltern sowie ein Zeitmangel seitens der Fachpersonen sind aus Sicht der Therapeuten Gründe für das geringe Durchführen von Elternarbeit. Diskussion: Im Gegensatz zu der insgesamt positiven Einstellung der Therapeuten zu Elternarbeit werden die verschiedenen Möglichkeiten der Elternpartizipation in der Praxis relativ selten und einseitig genutzt.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
3 articles.
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