Affiliation:
1. IFT Institut für Therapieforschung, München
Abstract
Fragestellung: Die Deutsche Suchthilfestatistik (DSHS) stellt eines der größten und umfassendsten Dokumentationssysteme im Suchtbereich weltweit dar. Die Datenlage eröffnet hier ein breites Feld für Trendbeobachtung und Monitoring. Die vorliegende Untersuchung stellt den Versuch dar, anhand einer umschriebenen Störungsgruppe (Alkohol-bezogener Störungen) Veränderungen im Suchthilfesystem deskriptiv abzubilden und systematisch Ursachen innerhalb und außerhalb des Systems gegeneinander abzugrenzen. Methodik: Als Datenbank wurden die anonymisierten Daten der Berliner Suchthilfestatistik aus den Jahren 2004 bis 2008 verwendet (N = 39.219). Beobachtete Variablen der Stichprobe waren Alter bei Behandlungs- und Störungsbeginn, Geschlecht, Schulbildung, Erwerbssitution, Substanz-bezogene Komorbidität, Wohnungssituation und Partnerschaft. Beobachtete Outcome-Variablen waren Behandlungsdauer und Behandlungserfolg. Je nach Niveau und Fragestellung kamen unterschiedliche statistische Verfahren zur Anwendung (z. B. Chi-Quadrat, Regression, Korrelation, t-Test, Varianzanalyse, U-Test, H-Test). Ergebnisse: Die Untersuchung zeigte eine signifikante Reduktion des Therapieerfolgs in ambulanten und eine Verbesserung des Therapieerfolgs in stationären Einrichtungen. Die Behandlungsdauer sank in beiden Bereichen signifikant. Schlussfolgerungen: Diese Trends können vor allem durch soziodemographische Veränderungen der Population erklärt werden, deren Belastung im ambulanten Setting zugenommen und im stationären Bereich abgenommen hat. Die Analysen legen den Schluss nahe, dass in ambulanten und stationären Einrichtungen ein Trend hin zu positiveren Bewertungen von Therapieerfolgen zu beobachten ist.
Subject
Psychiatry and Mental health,Public Health, Environmental and Occupational Health,Medicine (miscellaneous)
Cited by
2 articles.
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