Affiliation:
1. Forensisch Toxikologisches Centrum GmbH, München
Abstract
Zusammenfassung. Abstract: Hintergrund: Direkte und indirekte Alkoholkonsummarker sind in forensischen und klinischen Kontexten wie riskantem oder schädlichem Trinken, Rückfall oder Abstinenz von Bedeutung. Hierbei können je nach Fragestellung einzelne oder auch eine Kombination von Markern hilfreich sein. Methode: Es wurde eine Literaturrecherche (PubMed) über die zurückliegenden 20 Jahre durchgeführt, zusätzlich flossen analytische und gutachterliche Erfahrungen der Autoren mit ein. Ergebnisse: Zu den gängigen indirekten Parametern zählen die Aktivität der gamma-Glutamyltransferase, der Aspartat- und Alaninaminotransferase, das mittlere korpuskuläre Volumen, das Kohlenhydrat-defiziente Transferrin und Methanol. Direkte Marker sind neben Ethanol seine Phase-II-Metaboliten Ethylglucuronid (EtG) und Ethylsulfat, Fettsäureethylester und Phosphatidylethanol (PEth). Die direkten Marker zeichnen sich durch deutlich höhere Sensitivitäten und Spezifitäten aus und sprechen bereits dann an, wenn ein Leberzellschaden noch nicht manifest geworden ist. Während Ethanol nur kurzfristig nachweisbar ist, eignet sich EtG im Urin und im Haar für einen mittel- und längerfristigen Nachweis. PEth scheint das bisherige Spektrum sinnvoll zu ergänzen; wie EtG im Haar lässt dieser Marker auch eine Einschätzung des Konsumverhaltens zu. Schlussfolgerungen: Insbesondere direkte Alkoholkonsummarker sind geeignet, den tatsächlichen Alkoholkonsum einzuschätzen, das Nachweisfenster zu erweitern, Interventionen zu ergreifen und abstinentes Verhalten bei Alkoholentzugs-/Entwöhnungsprogrammen und forensischen Fragestellungen zu überprüfen. Ein Analysenergebnis sollte allerdings nie isoliert, sondern immer im klinischen bzw. forensischen Kontext bewertet werden.
Subject
Psychiatry and Mental health,Public Health, Environmental and Occupational Health,Medicine (miscellaneous)
Reference42 articles.
1. Cut-Point Levels of Phosphatidylethanol to Identify Alcohol Misuse in a Mixed Cohort Including Critically Ill Patients
2. AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2016). S3-Leitlinie – Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen. AWMF-Register Nr. 076–001 (Stand 28.02.2016).
Cited by
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