Affiliation:
1. Institut für Allgemeinmedizin, Schwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2. Department of Behavioural Science and Health, University College London, London, United Kingdom
Abstract
Zusammenfassung. Zielsetzung: Klinische Leitlinien empfehlen ärztliche Kurzberatung zur Tabakentwöhnung routinemäßig anzubieten. Repräsentative Daten zur Umsetzung in Deutschland und zu Assoziationen mit Soziodemographie und Rauchverhalten von Raucher/innen sollen erhoben werden. Methoden: Die Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) erhebt zweimonatlich Daten in repräsentativen Bevölkerungsstichproben (je ~2.000 Personen, ≥14 Jahre) zu Tabak- und E-Zigarettenkonsum. In den ersten fünf Wellen seit Juni 2016 (10.225 Befragte) wurden Raucher/innen zu dem Erhalt von Rauchstoppberatung während des letzten Besuchs bei einer Hausärztin/einem Hausarzt (A) oder einer Ärztin/einem Arzt anderer Fachrichtung (B) befragt. Assoziationen mit Soziodemographie und Rauchverhalten wurden analysiert. Ergebnisse: Nach eigener Aussage von 2.910 Raucher/innen, hatten 72,8 % (95 %KI=71–74 %) eine Ärztin/einen Arzt des Fachgebiets A und/oder B konsultiert. Davon hatten 80,7 % (95 %KI=79–82 %) keine Rauchstoppempfehlung erhalten. 3,6 % (95 %KI=3–5 %) hatten ein evidenzbasiertes Therapieangebot bekommen. Starker Zigarettenkonsum und steigendes Alter waren mit dem Erhalt der Kurzberatung assoziiert (P<0,001), aber Bildung und Einkommen nicht. Es gab kaum Unterschiede zwischen Fachrichtung A und B. Schlussfolgerung: Der Erhalt leitliniengerechter ärztlicher Kurzberatung zur Tabakentwöhnung wird von Raucher/innen in Deutschland selten berichtet. Dringender Handlungsbedarf zur verbesserten Umsetzung der Leitlinienempfehlung besteht.
Subject
Psychiatry and Mental health,Public Health, Environmental and Occupational Health,Medicine (miscellaneous)
Cited by
18 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献