Validierung des SPS-J an einer kinder- und jugendpsychiatrischen Inanspruchnahmepopulation

Abstract

Zusammenfassung: Das Screening psychischer Störungen im Jugendalter (SPS-J) dient der orientierenden Diagnostik psychischer Störungen auf der Verhaltens- und emotionalen Ebene bei Jugendlichen. Die psychometrischen Eigenschaften des SPS-J wurden an 286 psychiatrisch auffälligen Patienten (Alter: M = 14.0 Jahre, SD = 2.0 Jahre; 44 % weiblich) untersucht. Die interne Konsistenz der Gesamtskala (α = .89) und der vier Subskalen war zufrieden stellend. Die Faktorenstruktur der angloamerikanischen Originalversion konnte weitgehend repliziert werden. Die Validierung am Elternurteil in der Child Behavior Checklist (r = .34) zeigte die erwartete moderate Übereinstimmung. Verglichen mit der deutschen Normstichprobe wies die klinische Stichprobe nur geringfügig erhöhte Mittelwerte in den Skalen des SPS-J auf, so dass die Sensitivität des Fragebogens mit 0.31 unzureichend war. Die varianzanalytischen Ergebnisse mit drei Diagnosegruppen (internalisierende, externalisierende und kombinierte Störungen) stützen die diskriminative Validität des SPS-J. Der SPS-J erweist sich als ein Instrument mit zufrieden stellenden Skalenkonsistenzen und mit hinreichender faktorieller, konvergenter und diskriminativer Validität.