Affiliation:
1. Psychologisches Institut, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Abstract
Dieser Beitrag befasst sich mit methodischen Fragen, die sich aus den Prämissen des Qualitätsmanagements (QM) für die Evaluation von Psychotherapien unter Routinebedingungen ergeben. Am Beispiel der Poliklinischen Institutsambulanz der Universität Mainz wird aufgezeigt, welche Anforderungen an den Datenerhebungsprozess zu stellen sind und nach welchen Kennwerten die Therapieergebnisse bewertet werden können. Es werden Qualitätskriterien für Datenqualität und Erfolgsmaße vorgeschlagen. Die Ergebnisqualität sollte sowohl mit Hilfe von Mittelwertsveränderungen (und dazugehörigen Effektstärken) als auch durch Response- und Remissionsanalysen (Beurteilung des individuellen Ansprechens auf die Therapie) gemessen werden. Entsprechend des Vorgehens in kontrollierten Therapiestudien wird vorgeschlagen, zwischen Intention-to-Treat- und Completer-Analysen zu unterscheiden. Hierfür sind Kriterien erforderlich, nach denen Therapieabschlüsse als Abbruch oder reguläre Beendigung klassifiziert werden können. Anhand eines Datensatzes von 493 abgeschlossenen Routinetherapien wird demonstriert, dass reine Completer-Analysen tendenziell zu einer Überschätzung der Therapieergebnisse führen. Eine QM-bezogene Evaluation eröffnet die Chance, über langjährige vergleichende Bewertungsprozesse ein realistisches Bild der Therapiequalität zu erhalten und daraus kontinuierliche Verbesserung abzuleiten.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
Cited by
34 articles.
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