Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
Abstract
Erste Studien belegen, dass die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nicht nur mit einer ungünstigen Entwicklung des erkrankten Kindes oder Jugendlichen verbunden ist, sondern auch Auswirkungen auf die psychosoziale Situation aller Familienmitglieder hat. Die Pilotstudie ging der Frage nach, ob sich die Lebensqualität der Eltern von Kindern mit ADHS von der Lebensqualität der Eltern gesunder Kinder unterscheidet. Außerdem war von Interesse, inwieweit das Ausmaß des hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes mit der psychosozialen Anpassung der gesunden Geschwister und der Lebensqualität der Eltern verbunden ist. Insgesamt 48 Elternteile beurteilten das Ausmaß hyperkinetischen Verhaltens der gesunden Geschwister sowie ihre eigene Lebensqualität. Die Eltern mit einem an ADHS erkrankten Kind schätzten zusätzlich das Ausmaß hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes sowie die psychischen Auffälligkeiten der gesunden Geschwister ein. Die Ergebnisse legen nahe, dass das psychische Wohlbefinden der Eltern mit einem an ADHS erkrankten Kind gegenüber Eltern gesunder Kinder beeinträchtigt ist. Des Weiteren hing das Ausmaß des hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes positiv mit den internalisierenden und Aufmerksamkeitsproblemen der gesunden Geschwister zusammen. Das Ausmaß des hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes war außerdem mit einem beeinträchtigten psychischen Wohlbefinden des Elternteils assoziiert. Die Befunde unterstreichen die Forderung nach familienorientierten Interventionsmaßnahmen in der Behandlung von ADHS, die die psychosoziale Anpassung aller Familienmitglieder berücksichtigen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
Cited by
22 articles.
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