Affiliation:
1. Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Abstract
Nimmt man heute, im Zeitalter der evidenzbasierten Medizin (EBM), Leitlinien als Maßstab für die medikamentöse Therapie der ADHS im Erwachsenenalter, so hat sich in den vergangenen 10 Jahren wenig verändert: Methylphenidat ist weiterhin auf Platz Nr. 1 und Medikament der ersten Wahl. Einige vielversprechende und in den USA zugelassene Substanzen sind bei uns weiterhin off-label, beziehungsweise im Zulassungsverfahren blockiert. Doch es besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich in den kommenden Jahren etwas bewegen wird. Bis zu 80 % der ADHS-Betroffenen haben Komorbiditäten sowohl im psychischen als auch im somatischen Bereich. Aus diesen Gründen ist es hilfreich, wenn mit den neuen Substanzen «zwei Fliegen mit einer Klappe» behandelt werden können, zum Beispiel ADHS und soziale Phobien beziehungsweise ADHS und komorbider Alkoholmissbrauch mit Atomoxetin. Die Erweiterung des pharmakologischen Armamentariums ist auch deshalb dringend notwendig, weil ADHS-Betroffene dank Internet und Chatrooms maßgeschneiderte Lösungen, unbesehen der Vorgaben von EBM, für sich suchen und fordern. Die Integration der medikamentösen Behandlung in einen multimodalen Ansatz entspricht dem heutigen Goldstandard.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
Cited by
7 articles.
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