Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
Abstract
Das Jugendalter von 16 bis 21 Jahren geht mit spezifischen Entwicklungsaufgaben und Risiken einher. Jugendliche mit ADHS sind durch ihre Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit besonders vulnerabel für eine ungünstige Entwicklung. Eine Literaturanalyse zeigt, dass Substanzmissbrauch und Delinquenz besonders häufig als spezifische Risiken für Jugendliche mit ADHS erforscht werden. Weitere risikobelastete Entwicklungsaufgaben für Jugendliche mit ADHS sind: Autonomie von den Eltern, Einstieg in das Ehe- und Familienleben, Aufbau von Freundschaften, Berufseinstieg, Akzeptieren der körperlichen Erscheinung. Entwicklungsaufgaben, die schon erfolgreich angegangen wurden, können eine schützende oder kompensatorische Wirkung haben und als Ressource genutzt werden. Für Betroffene die im jungen Erwachsenenalter erstmalig einen Psychiater aufsuchen, stellt eine spät erstellte ADHS-Diagnose eine besondere Problematik dar. Bei Betroffenen, die schon in der Kindheit eine ADHS-Diagnose erhalten haben, muss die weitere Behandlung trotz teilweise geringer Compliance bewerkstelligt werden. Unabhängig vom Zeitpunkt der Diagnose sind Jugendliche mit ADHS besonders vulnerabel und benötigen im Übergang von der kinder- in die erwachsenenpsychiatrische Behandlung eine gute Strukturierung und engmaschige Unterstützung bei der Bewältigung zentraler Entwicklungsaufgaben.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
Cited by
6 articles.
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