Affiliation:
1. Allgemeine & Biopsychologie, Institut für Psychologie, Technische Universität Chemnitz, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund des vorliegenden Beitrags sind die Vorteile einer sicheren Basis innerhalb der Therapeut-Patient-Beziehung, sowie die Bedeutung sicherer Beziehungen im Schulkontext. Zentrale These ist, dass Lerntherapeut_innen über ein beträchtliches Potenzial verfügen, ihren Klient_innen sichere Beziehungserfahrungen zu ermöglichen, indem sie diese in ihrem Lernprozess feinfühlig begleiten. Wir arbeiten basierend auf Konzepten und Studien der Bindungstheorie und Bindungsforschung spezifische Elemente einer bindungsorientierten Lerntherapie heraus. Diese Elemente beinhalten das Wissen über relevante Konzepte der Bindungstheorie und Bindungsforschung, Empathie, Mentalisierungsfähigkeit und Feinfühligkeit der Lerntherapeut_innen, sowie die Reflektion ihrer eigenen Bindungsgeschichte. Sie ermöglichen es, den Kindern eine sichere Basis für Exploration und einen sicheren Hafen bei Schwierigkeiten zu bieten. In einer bindungsorientierten Therapeut-Kind-Beziehung erlebt sich das unsicher gebundene Kind zunehmend als selbstwirksam, in Bezug auf neue kognitive Anforderungen und bei der Verarbeitung von sozial-emotionalen Stressbelastungen. Dies kann dazu beitragen, dass durch anhaltende sichere Erfahrungen ein lerntherapeutisch produktiver Wechsel zwischen Bindung und Exploration (wieder) hergestellt wird. Die Veränderung der Bindungsrepräsentation an sich ist dabei nicht vorrangiges Ziel der Integrativen Lerntherapie.
Subject
General Earth and Planetary Sciences
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4. Die integrative Lerntherapie
5. Soziale Entwicklung in Kindheit und Jugend