Affiliation:
1. Lese-Rechtschreib-Institut, Graz
2. Institut für Psychologie, Karl-Franzens-Universität Graz
Abstract
Zusammenfassung. Obwohl internationale Studien belegen, dass morphematisches Wissen eine Basiskompetenz im Schriftspracherwerb darstellt, liegen für den deutschsprachigen Raum kaum Befunde dazu vor. Da unter dem Terminus „morphematische Bewusstheit“ oft sehr unterschiedliche Kompetenzen subsumiert werden, herrscht hier noch große Unklarheit. In der Arbeit wird klar zwischen einer morphematischen Rechtschreibstrategie und der morphematischen Bewusstheit unterschieden. An der Querschnittstudie nahmen 1125 Kinder aus Österreich und Deutschland im Alter von 9 bis 13 Jahren (Schulstufe 4 bis 7) teil. Ein eigens entwickelter Satzergänzungstest erhebt die Leistungen in der morphematischen Bewusstheit durch Abwandlung von Pseudowörtern. Dies schließt einen Rückgriff auf lexikalisches Wissen aus. Anschließend wurde mit Hilfe einer zweifaktoriellen Kovarianzanalyse der Einfluss der morphematischen Bewusstheit auf die Rechtschreibleistung untersucht. Ein Vergleich der Leistungen in der morphematischen Bewusstheit zeigte, dass sich diese von der 4. bis zur 6. Schulstufe signifikant erhöhen, lediglich zwischen der 6. und 7. Schulstufe gab es keine bedeutsamen Unterschiede. Ebenso zeigen sich hohe Zusammenhänge der morphematischen Bewusstheit mit allgemeinen Rechtschreibkennwerten wie der Summe der richtig verschriftlichten Grapheme (r = .61) und der richtig verschriftlichten Wörter (r = .65) sowie mit der morphematischen Rechtschreibstrategie (r = .61) und der orthografischen Rechtschreibstrategie (r=.58).
Subject
Literature and Literary Theory,History,Cultural Studies
Cited by
8 articles.
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