Affiliation:
1. Sprechwissenschaft und Psycholinguistik am Institut für Phonetik und Sprachliche Kommunikation, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Abstract
Zusammenfassung: Ausgehend von der fundamental sozialen Natur des menschlichen Denkens, wird versucht, Protokolle lauten Denkens problemlösender Erwachsener als Dialoge zu lesen. Diese Dialoge werden im Hinblick auf ein angenommenes Urgespräch zwischen Mutter und Kind nach Gesprächszügen untersucht. Es zeigt sich, daß M-Züge zugeordnet und mit Aktivitäten identifiziert werden können, die jenen des Urgesprächs entsprechen. Außerdem nehmen die M-Aktivitäten oder entfalteten inneren Dialoge mit steigendem Schwierigkeitsgrad der Aufgabe zu. Damit wird nicht nur die Bedeutung der handlungsbegleitenden Sprache bestätigt, sondern auch die Annahme ihrer teilweisen dialogischen Ausformung gestützt. Durch die ontogenetische Entwicklung des Denkens wird dem Denken selbst ein Mechanismus zur Verfügung gestellt, auf das es nach Bedarf zurückgreifen kann: die kognitiv ausgerichtete, verkürzte innere Sprache kann in ein kommunikativ ausgerichtetes, wiederentfaltetes dialogisches Sprechen transformiert werden. Es wird angenommen, daß kompetente Problemlöser zwischen diesen beiden Grundformen wechseln können.
Cited by
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