Was verursacht Prostatakrebs? – Subjektive Krankheitsursachen von Patienten mit Prostatakarzinom

Author:

Goethe Veronika Elisabeth1,Dinkel Andreas1,Schulwitz Helga1,Nöhreiter Alexandra1,Gschwend Jürgen Erich1,Herkommer Kathleen1

Affiliation:

1. Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die durch ein Prostatakarzinom (PCa) verursachte psychosoziale Belastung kann bei Patienten noch Jahre nach erfolgter Therapie persistieren. Ein möglicher Faktor ist dabei die subjektiv wahrgenommene Krankheitsursache, die das Belastungserleben, die Therapie und das weitere Präventivverhalten maßgeblich beeinflussen kann. Ziel der Studie war deswegen, von Patienten geäußerte subjektive Gründe für das PCa zu erfassen und assoziierte Faktoren zu untersuchen. Material und Methoden Eingeschlossen wurden an PCa erkrankte Patienten aus dem nationalen Forschungsprojekt „Familiäres Prostatakarzinom“. Im Rahmen der jährlichen Nachbefragung, die postalisch erfolgt, wurde den Patienten eine Frage zu den subjektiv wahrgenommenen Krankheitsursachen für ihr Prostatakarzinom gestellt. Die Antworten wurden 18 möglichen Kategorien zugeordnet. Zudem wurde der Zusammenhang der subjektiv wahrgenommenen Krankheitsursache mit Zweittumoren, einer positiven Familienanamnese für Tumorerkrankungen und soziodemografischen Faktoren untersucht. Ergebnisse Von den 9 047 befragten Männern machten 4 054 (44,8 %) Angaben zu den subjektiv wahrgenommenen Ursachen für ihr PCa. Die mittlere Zeit seit Diagnose lag bei 10,1 Jahren bei einem mittleren Alter bei Diagnose von 63,1 Jahren. Die häufigsten Antworten waren „Weiß nicht.“ (31,8 %), Genetik (30,1 %) und Stress (18,5 %). Mit 2,5 % wurde das Alter, der wichtigste Risikofaktor für PCa, nur selten genannt. Neben diesen Antworten wurden auch ungewöhnliche nicht evidenzbasierte Gründe angegeben. Männer mit einer positiven Familienanamnese für PCa nannten gegenüber sporadischen Fällen etwa 4-mal häufiger Genetik als Ursache für ihre Erkrankung. Dieser Anteil nahm mit steigender Anzahl an von PCa betroffenen Familienmitgliedern weiter zu. Männer, die bei Diagnose 65 Jahre oder jünger waren, gaben etwa doppelt so häufig Stress als den Auslöser ihres PCa an als Männer, die bei Diagnose älter als 65 Jahre waren. Schlussfolgerung Die meisten befragten Männer gaben nicht evidenzbasierte Gründe als ursächlich für ihr Prostatakarzinom an. Hier mangelt es offensichtlich noch an Aufklärung, sodass Vorsorgeprogramme gezielt und öffentlichkeitswirksam auf die evidenzbasierten Ursachen eingehen sollten. Aufgrund der Bedeutung der subjektiven Krankheitstheorie für das Belastungserleben und die weitere Behandlung sollte die subjektive Krankheitsursache des Patienten vom behandelnden Urologen erhoben und berücksichtigt werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Urology

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