Affiliation:
1. Abteilung BG Rehabilitation, BG Unfallklinik Murnau
2. Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie – IBE, Lehrstuhl für Public Health und
Versorgungsforschung, Ludwig-Maximilians-Universität
München
3. Pettenkofer School of Public Health, München
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Nicht nur die Schwere der Verletzung, sondern auch
bio-psycho-soziale Faktoren haben einen Einfluss auf gesundheitsbezogene
Lebensqualität und soziale Teilhabe nach schweren muskuloskelettalen
Verletzungen.
Methode Multizentrische prospektive Längsschnittstudie mit
Nacherhebungszeitraum bis zu 78 Wochen nach Entlassung aus der
stationären unfallchirurgisch-orthopädischen Rehabilitation bei
Patienten mit schweren muskuloskelettalen Verletzungen. Die Datenerfassung
erfolgte mittels eines umfassenden Assessment-Tools. Lebensqualität
wurde mit dem EQ-5D-5L erfasst, die Arbeitsfähigkeit mittels
Selbstangaben der Patienten und einer Abfrage bei Kostenträgern.
Analysen zum Zusammenhang zwischen Lebensqualität und
Arbeitsfähigkeit, zur Veränderung der Lebensqualität im
Verlauf im Vergleich zur deutschen Allgemeinbevölkerung und multivariate
Analysen zur Prädiktion der Lebensqualität wurden
durchgeführt.
Ergebnis Von 612 Studienteilnehmern (444 Männer (72,5%);
M=48,5 Jahre; SD 12,0) kehrten 78 Wochen nach Entlassung aus der
stationären Rehabilitation 502 (82,0%) an den Arbeitsplatz
zurück. Die Lebensqualität verbessert sich im Verlauf der
Rehabilitationsmaßnahme im Mittel deutlich von 50,18 auf 64,50 (visuelle
Analogskala des EQ-5D-5L) und im weiteren Verlauf geringfügig auf 69,38
zu 78 Wochen nach Entlassung aus der stationären Rehabilitation. Der
EQ-5D Index liegt unter den Normwerten der Allgemeinbevölkerung. 18
Aspekte zur Prädiktion der Lebensqualität 78 Wochen nach
Entlassung aus der Rehabilitation wurden selektiert. Unter anderem haben
Ruheschmerz und der Verdacht auf eine Angststörung bei Aufnahme einen
sehr starken Effekt auf die Lebensqualität. Auch Kontextfaktoren wie
Therapien nach der Akutversorgung und Selbstwirksamkeit haben einen Effekt auf
die Lebensqualität 78 Wochen nach Entlassung aus der stationären
Rehabilitation.
Schlussfolgerung Bio-psycho-soziale Faktoren haben einen großen
Einfluss auf die langfristige Lebensqualität Unfallverletzter. Bereits
bei der Entlassung aus der Akutklinik und mehr noch zu Beginn der
stationären Rehabilitation können entscheidende Weichen gestellt
werden, um eine bestmögliche Lebensqualität für die
Betroffenen zu erreichen.
Cited by
2 articles.
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